Gute Nacht, Freunde!
Aufgrund der aktuellen Situation und der zur Eindämmung der Verbreitung des Corona-Virus verordneten und empfohlenen Massnahmen werden gesellschaftliche Ereignisse in Zukunft wohl eher zur Ausnahme gehören. Dies sowohl im öffentlichen Rahmen, was vor allem Restaurantbesuche betrifft, als auch im privaten Bereich für Einladungen und kleinere Feste. So gesehen war die Geburtstagsfeier meiner Gattin mit Nachbarn und Freunden wahrscheinlich bis auf weiteres unser letztes "Event", zumindest bis Ostern.
Ich habe mich daher umso mehr ins Zeug gelegt und - mit freundlicher Unterstützung der Jubilarin - das folgende, mehrgängiges Menü kreiert, das auch ganz gut angekommen ist:
Die Tafel ist festlich gedeckt, die Gäste können kommen Die Käse-Spargel-Quiche ist ebenfalls fertig
Spargel ante portas
Käse-Blätterteigquiche mit Speck und grünem Spargel
Grüner Veltliner Frizzante vom Sax aus Langenlois
Weder Maiglöckchen, noch Herbstzeitlose, sondern Bärlauch
Bärlauch-Suppe mit Lachs-Palatschinken
Matzner Bär 2019 Ried Auflangen, Weingut Wenzl, Matzen, NÖ.
oder ein Bier aus Ried, Linz oder Salzburg
Bärlauchsuppe mit Lachs-Palatschinken Dazu ein weißer "Matzner Bär", eine Cuvée aus NÖ.
Das Schwein hat in Milch gebadet
Ausgelöstes, in Milch geschmortes Schweinskarree
Mit Zwiebeln gefüllte Kartoffelrolle und Schlemmerkartoffel
Kohlgemüse auf Wiener Art und Karfiol-Salat
Gurken- und Krautsalat
Karfiolsalat und Schlemmerkartofferl Es schmeckt offenbar, denn alle greifen zu!
Ein Hauch von einem Dessert
Ananas-Vanille-Limetten – Espuma mit Himbeeren
Asia Cuvée Vienna 2019, halbtrocken, Mayer am Pfasrrplatz, Wien
Digestif & Kaffee
Käse schliesst den Magen
Kleine Käseplatte mit selbstgemachten Aufstrichen und Obst
CSMF 2010, Barrique Cuvée, Südfrankreich
Ananas-Vanille-Espuma mit Himbeeren Kleine Käseplatte mit Kürbisaufstrich
Kommentar
Die Käseblätterteigtorte ist ein Rezept aus dem Fanny-Blätterteigkochbuch, von mir schon verschiedentlich abgewandelt und noch jedes Mal gut angekomen. Meistens mache ich sie herbstlich mit Maroni und Speck, diesmal eher frühlingshaft mit grünem Spargel.
Über das Rezept für die Bärlauchcremesuppe bin ich kürzlich in der letzten Zeitschrift des Roten Kreuzes gestolpert. Anstelle des im Rezept vorgesehenen Wassers gebe ich allerdings selbstgemachte Suppe dazu. Wenn ich ein mehrgängiges Menü koche, setze ich immer 5-7 l "gute Suppe" an. Dazu nehme ich Fleisch und Knochen vom Rind, Schwein und Huhn sowie jede Menge Suppengemüse und 1-2 Zwiebeln. Die Suppe wird am besten schon am Vortag (stundenlang) gekocht und über Nacht kühl gestellt. Am nächsten Tag kann man dann das oben schwimmende Fett abschöpfen. Die Suppe brauche ich dann meistens auch für den Braten bzw. die Sauce und fürs Gemüse, und alles was bleibt wird in Gläser abgefüllt und eingefroren. Den Serviervorschlag mit den mit geräuchertem Lachs gefüllten - natürlich selbstgemachten - Palatschinken habe ich schon anderweitig gesehen. Ich mache übrigens auch gleich mehr Palatschinken, die dann geschnitten und portinoniert als Frittaten tiefgefroren werden.
Den in Milch geschmorten Schweinebraten habe ich schon einmal gekocht, nur konnte ich das Rezept leider nicht mehr finden. So habe ich den "Maiale al Latte" einfach kurzerhand im Internet herausgesucht. Zugegeben, die Zubereitung macht ein bisschen Aufwand, aber das Resultat kann sich wirklich sehen und vor allem essen lassen. Die mit Zwiebeln gefüllte Kartoffelrolle, die meine Gattin dazu gemacht hat, stammt von einem Rezept meiner Mutter. Es findet sich unter "Kartoffelserviettenknödel" im Rumaer Kochbuch. Es gibt übrigens auch eine Variante, wo die Rolle mit Champignons gefüllt wird. Apropos Kartoffeln: Das Rezept für die Schlemmerkartoffeln kommt aus einem meiner italienischen Kochbücher und heisst dort "Patate alle Ghiotta".
Kommen wir zu den Gemüsebeilagen.und den Salaten. Das Rezept für den Karfiolsalat bzw. besser gesagt den "Pikanten Blumenkohlsalat" (Insalate di rinforzo) stammt ebenfalls wieder aus meinem großen Fundus an italienischen Kochbüchern. Der "Wiener Kohl" oder auch "Kohl auf Wiener Art" wiederum wurde nach dem klassischen Rezept aus dem Sacher-Kochbuch zubereitet. Über den Kraut- und den Gurkensalat muss ich wohl nichts besonderes sagen, nur so viel: Wir machen beide nicht nur mit Öl und Essig, sondern auch mit etwas Rahm. Den Krautsalat mit ein bisschen feingeschnittener Zwiebel, den Gurkensalat mit etwas Dille und Knoblauch.
Bleibt noch das Dessert, das diesmal ausnahmsweise keine Mehlspeise war. Nachdem ich seit kurzer Zeit stolzer Besitzer eines ISI-Gourmet Whips bin, gab es als süßen Abschluß ein Ananas-Vanille-Limettenespuma mit frischen Himbeeren. Das - von mir ergänzte und verfeinerte - Rezept stammt aus dem Kochheftchen, das beim Erwerb des Gerätes mit im Package war.
Der Käse für die kleine Käseplatte war natürlich zugekauft, aber die beiden Aufstriche selbstgemacht. Besser geschmeckt hat der cremige und leuchtend gelbe Kürbiscremeaufstrich, der Tomatenaufstrich war etwas zu trocken, da muss ich mir für das nächste Mal etwas einfallen lassen.