Krumbira und Nockerl-Suppe
Rote Suppe, Pritschlsuppe, donauschwäbische saure Kartoffelsuppe)
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Ein Topf voll Kartoffelsuppe mit allem was man braucht Ein Teller Suppe mit Nockerl, Rahm, Gemüse und Huhn
Meine Großeltern und Eltern waren Donauschwaben aus der Stadt Ruma bei Belgrad. Bei uns hieß diese Suppe nach einer lokalen Bezeichnung für Kartoffeln Krumbira (von Grundbirne) und Nockerlsuppe. Die Nockerl kamen oft von der Umrandung eines Strudels, den es dann im Anschluss an die einfache Suppe gab. Wir haben diese Suppe in der Zwischenzeit nicht nur umbenannt, sondern auch mehrfach verfeinert, z. B. mit geräucherten Speckwürfeln, Gemüse (einer Suppentasse), Rahm und verschiedenen Gewürzen (z.B. Majoran, Kümmel, Liebstöckel). Meist kochen wir auch Hühnchenteile in der Suppe mit, dann wird sie bereits zur Hauptmahlzeit. Aufgrund ihrer vom Paprika stammenden roten Farbe heißt sie bei uns bei der Jugend einfach auch „Rote Suppe“ oder aufgrund ihrer flüssigen Konsistenz „Pritschel-Suppe“ (bei den Alten). Anstelle von selbstgemachten Nockerl kann man natürlich auch auf Fleckerl, Hörnchen oder Nudeln als Suppeneinlage zurückgreifen. Und wenn es nachher Strudel gibt, kann man gerne auf die mitgekochten Hühnchen verzichten.
So wie in jeder Familie gibt es auch der unsrigen spezielle Gerichte, die sich über Generationen erhalten haben. Dazu gehören in der Rumaer-Küche Kartoffel- bzw. Krumbiragerichte in allen Variationen. Es gab z.B. abgequellte oder eingebrannte Krumbira und Krumbira im Blech oder gröste Krumbira und Zweckl.
Zutaten:
Für 4 Portionen Suppe:
- ½-3/4 kg Kartoffeln (Krumbira)
- 1 mittlere Zwiebel
- 50-70 g Speck
- Butterschmalz oder Speiseöl zum anbraten
- 2-3 TL edelsüßes Paprikapulver
- 1-1,5 l Wasser mit Suppengewürz (Suppenwürfeln)
- 2 Lorbeer-Blätter
- etwas Essig (oder Verjus)
- Salz und Pfeffer
- Suppengewürze nach Wahl (Majoran, Liebstöckel, etc.)
- 1/2-3/4 Becher Rahm
- Auf Wunsch: Hühnchenteile (Keulen und Flügerl) und Suppentasse (Gemüsetasse aus dem Supermarkt)
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Für Geschmack und Textur eine Suppentasse verarbeiten Macht aus Ihrer Kartoffelsuppe schon eine Hauptmahlzeit: Hühnchen-Suppenteller
Für die Nockerl
- 30 dag griffiges Mehl (oder doppelgriffiges Spätzlemehl)
- 1 Ei
- ¼ l Wasser
- etwas Salz
Zubereitungszeit ca 30 Minuten je nach Art der Kartoffeln (Krumbira)
Zubereitung:
Zwiebel klein schneiden und Speck klein würfeln. Beides in einem Topf mit etwas Butterschmalz goldgelb anbraten. Die Kartoffeln schälen, in mundgerechte Stücke würfeln und zu den Zwiebeln in den Topf geben. Falls Sie eine Suppentasse verwenden wollen dann dass Gemüse schälen, in mundgerechte Scheiben (z.B. Karotten) bzw. Stücke (z.B. Sellerie) schneiden und in den Topf geben. Alles weiter anrösten, mit edelsüßen Paprika-Pulver bestreuen und nochmals kräftig umrühren. Mit mindestens 1,5 l Liter Wasser (oder Suppe) aufgießen und 2 Lorbeerblätter dazu geben. Die Suppe so lange kochen, bis die Kartoffeln weich sind. Danach Suppengewürze (ich nehme dazu noch etwas Majoran und Liebstöckl geben und die Suppe mit Essig, Salz und Pfeffer abschmecken.
Für die Nockerl aus den Zutaten einen zähflüssigen Teig bereiten, mit 2 Löffeln kleine Nockerl formen und in die Suppe einkochen. Die Nockerl werden nach wenigen Minuten an der Oberfläche schwimmen.
Tipps
- Man kann die Zwiebel und den Speck beim Anrösten gerne mit Mehl stauben, das gibt der Suppe eine dickere Konsistenz
- Man kann die Nockerl auch gerne separat in heißem Wasser kochen und in bei Tisch in einer getrennten Schüssel servieren, aus der sich jeder dann individuell bedienen kann
- Auch der Rahm kann getrennt serviert werden, sodass sich jeder nach Belieben einen Löffel in seinen Suppenteller geben kann.
- Als Getränk empfiehlt sich ein kühles Bier