Kuba: Die Höhepunkte liegen nicht auf kulinarischem Gebiet
Jetzt hat sie endlich geklappt, unsere schon lange geplante Kuba-Reise. Vom 8.-21. März 2017 waren wir im Rahmen unserer Tour "Die Höhepunkte Kubas" unterwegs. Wir haben dabei viele unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Eines gleich vorab: Aus kulinarischen Gründen lohnt es sich nicht, 12 Stunden im Flugzeug zu sitzen, um nach Kuba zu reisen. Es gibt kaum eine regional bedeutende und schon gar keine herausragende Küche. Und auch keine heimischen Weine, die kommen meist aus Spanien. Das Bier und das Kola sind nicht international, sondern werden im Land hergestellt, sind aber durchaus genießbar. Lediglich der Rum ist erste Klasse, und die Cocktails wie Mojito, Daiquiri, Pina Colada oder das allseits bekannte Cuba libre sind legendär. Und das sind nur einige davon, es gibt noch viele andere mehr.
Chanchaancara und Jincilla, zwei typischee, lokale Begrüßungsdrinks auf Rum-Basis.
Die Küche in Kuba ist ein Gemisch der vielen Völker und Kulturen, die in diesem Land ihre Spuren hinterlassen haben. Das beginnt bei den Spaniern, und endet bei den unbeliebten Amerikanern. Dazu der Einfluss der afrikanischen Sklavenküche sowie der mexikanischen und vor allem kreolischen Nachbarn. So gibt es fast jede Art von gebratenem Fleisch, Reis, Kartoffeln und Teigwaren. Die Hauptsache alles weich gekocht und kaum gewürzt. Ebenso weich und eher geschmacklos ist das Brot. Das Klima erlaubt dazu eine reiche und vielfältige Ernte von Gemüse- und Obst. Dieses kommt meist roh auf den Tisch, Gemüse wir Kraut, Tomaten und Gurken vor dem Essen, und Obst wie Ananas, Mangos oder Papayas nach dem Essen.
Typischer Mittagsteller im Ausflugslokal Gemüse-Rohkost-Angebot am Hotelbuffet
Ein typisch kubanisches Gericht – das unserer Reisegruppe mittags in einem der zahlreichen Ausflugsrestaurants serviert wurde - bestand meist aus gebratenem Fleisch (Huhn oder Schwein), dazu immer Reis mit Bohnen (Congris), Kochbananen (geschmacklos frittiert), Malanga (Kartoffeln) und oder Maniok (Süßkartoffeln). Eher seltener schon gab es Rindfleisch oder Lamm. Und noch eine Besonderheit: Fisch und Meeresfrüchte lieben die Kubaner selber nicht. Die sind eher den Touristen vorbehalten. Und diese dürfen dann auch - von den Calamari über die verschiedensten Fischarten und Garnelen bis hin zum Lobster – bei keinem Hotelbuffet fehlen. Höhepunkt bei unserer Überlandpartie waren einmal zwei am Holzspieß gebratene Spanferkel, die wir in einem typischen Ausflugslokal - in diesem Fall im Nationalpark Guanayara – serviert bekamen. Dazu natürlich die üblichen, schon beschriebenen Beilagen.
Ein Höhepunkt Kubas: Gebratene Spanferkel im Ausflugsrestaurant des Nationalparks
Die Desserts sind in der Regel sehr gut, und es gibt überall Eiscreme, wenn auch nur meist 3-4 Sorten. Schokolade, Erdbeere und Kokosnuss sind immer dabei. Am besten geschmeckt haben mir der Reispudding und die Karamellcreme. Bei den süßen Buffets in den Hotels gab es bunte Torten und Kuchen aller Art, kandierte Früchte, Kokoskugeln, und andere pick-süße Köstlichkeiten.
Das Nachspeisenbuffet bzw. die Desserts waren in Kuba mit Abstand das Beste
Das beste Essensangebot gab es in den besseren Hotels, insbesondere in unserem letzten All Inklusive Hotel in Varadero. Hier war das Angebot natürlich mehr auf den touristischen bzw. internationalen Geschmack ausgerichtet. Fleisch und Fisch wurden frisch gebraten, Pizzas gebacken und Omeletts flambiert, alles vor den Augen der wartenden Gäste. Und das ging vom Frühstück über das Mittags- bis zum ausgiebigen Abendbuffet. Natürlich alles umrahmt von frischem Obst und Gemüse und den köstlichen Nachspeisen. Wäre ich nicht mit einem veritablen Durchfall nach Hause gekommen, hätte ich mir schon in Frankfurt eine Semmel mit warmen Leberkäse oder zumindest eine Weißwurst mit einer Laugenbrezel gekauft. Zeit dafür hätten wir genug gehabt, weil wir hatten unseren direkten Anschlussflug nach Linz verpasst und mussten daher einige Stunden warten.
Restaurant La Robleza im Melia-Hotel in Varadero Restaurant Santa Rosa Maria in Santa Clara