Adria Fischrestaurant Wels

Ein Hauch von Adria in Wels

 

Mediterrane Küche auf hohem Niveau

 

Ich hatte ja schon die verschiedensten Empfehlungen dafür erhalten. Letzten Dienstag war es dann endlich soweit: Wir haben unsere Freunde Christa & Joe ins Restaurant Adria in Wels, in der Bahnhofstraße 62,  eingeladen.

 

Die Gegend am Bahnhof ist nicht gerade die allerfeinste. Rundherum Kurzparkzone, allerdings für 2 Stunden und gebührenfrei, aber darauf möchte ich am Schluss nochmals zurückkommen. Das Lokal von außen unscheinbar, aber sehr ordentlich, im Gegensatz zur Ruine des Nachbarhaus des Alpenvereins. Auf der Eingangsseite, also leider an der befahrenen Straße, ein kleiner Gastgarten. Beim Betreten des Lokals kommt einem eine angenehme Atmosphäre entgegen, sowohl vom Empfang her als auch vom Ambiente. Man wird freundlich zum reservierten Tisch geführt, und die zum Aperitif bestellten Getränke - in unserem Fall jeweils ein kleines Bier – waren ebenso wie die Speisekarte schnell am Tisch. Die Bierauswahl eher bescheiden (Zipfer, Eggenberger oder Weißbier), aber wir sind ja in einem Fischrestaurant.

 

Die Speisekarte ist ebenso ordentlich wie das gesamte Lokal, und natürlich wie erwartet sehr fischlastig. An Fleischspeisen gibt es z.B. Wiener Schnitzel € 14,80), Pfeffersteak (€ 26,80), Lammkrone, Rib Eye Steak (€ 25,50) oder Pljescavica. Ansonsten wie gesagt viel Fisch, auch in Kombination mit Pasta oder Risotto. Aber beginnen wir nochmals von vorne: Zunächst stehen da drei Suppen zur Auswahl, nämlich Tomaten-, Bohnen und klare Fischsuppe. Dann kommt eine ganze Reihe von Vorspeisen, z.B. geräucherter Thunfisch, Oktopussalat, gegrillter Schafkäse, Jakobsmuscheln, etc.

 

Meine Entscheidung fiel – um nicht zweimal Fisch zu essen – auf das Carpaccio vom Primebeef als Vorspeise (€ 12,90), und auf die gefüllten Calamari als Hauptspeise. Auf die war ich besonders gespannt, weil ich die zuhause auch des Öfteren koche. Diese hier wurden auf „dalmatische Art“ angepriesen, mit Prosciutto, Reis, Käse und Shrimps. Joe nahm den Oktopus knusprig gebraten auf Rucola (€13,80) und als Hauptspeise den gegrillten Schwertfisch mit Gemüse und Kartoffeln, der zusätzlich zur Karte angeboten wurde. Für den haben sich dann schließlich auch die beiden Damen entschieden. Meine Gattin Monika wollte vorher eine Tomatensuppe (€ 4,50) und Christa die mit Mozzarella überbackenen Jakobsmuscheln (€ 8,80).

 

Als Getränk wurde uns von Bekannten der Hauswein empfohlen. Bei der Bestellung stellte es sich heraus, dass es sich dabei um einen Zlahtina (Schlachtina) handelt, einen offen ausgeschenkten Weißwein. Zlahtina ist eine autochtone Rebsorte, die nur auf der Insel Krk angebaut und kultiviert wird. Der Wein war gut gekühlt und süffig. Fein ausgedrückt schlank und trocken, mit anregender Mineralik und Frische. Er wird mit jedem Schluck besser, und zum Fisch ist er dann überhaupt nur mehr schwer zu überbieten. Mit Zlahtina (der Liter um € 26.-) und Lepina (ein serbisches Fladenbrot mit Knoblauch haben wir dann die erfrischend kurzen Wartezeiten zwischen den Gängen überbrückt. Man muss wirklich darauf achten, dass man dem guten Knoblauchbrot nicht zu sehr zuspricht….

 

Nun aber zum wirklichen Essen. Die Tomatensuppe meiner Gattin schmeckte gut und war cremig, aber nicht besonders spicy. Mein Rindscarpaccio war in Ordnung, der Rucola frisch und gut mariniert, der Parmesan hauchdünn darüber gehobelt. Perfekt in Verbindung mit dem Lepina. Der gebratene Oktopus von Joe war nicht nur schön anzuschauen, sondern hat auch sehr gut geschmeckt. Auf den Punkt gebraten, innen sehr zart, auch mit mariniertem Rucola garniert. Auch Christa war mit ihren überbackenen Jakobsmuscheln sehr zufrieden, selbst gekostet habe ich sie nicht. Von den Hauptspeisen war der dreimal gewählte Schwertfisch perfekt, ebenfalls auf den Punkt gebraten, innen noch zartrosa und leicht schwitzend beim Anschneiden. Leichte Kritik gab es für das etwas zu weiche Gemüse und für den eher verschwenderischen Umgang mit dem Salz. Die gefüllten Calamari optisch sehr ansprechend, von der Konsistenz her überaus zart, aber insgesamt zu stark gesalzen. Da hat natürlich der Schinken viel Schuld daran, aber dann muss man halt sparsamer mit ihm umgehen oder gleich einen anderen nehmen. Die Beilagen (der bestens bekannte Kartoffel-Mangold-Mix) waren bei mir in Ordnung. Dass der Koch etwas verliebt war, merkte man auch am gemischten Salat meiner Gattin, der mehr als gewürzt war. Umso besser schmeckte uns der Wein, von dem wir dann insgesamt einen Liter benötigt haben.

 

Zum Drüberstreuen studierten wir auch noch die Dessertkarte, aber die Auswahl war nicht sehr groß und passte meiner Meinung nach auch nicht zur Ausrichtung der Speisekarte. Eierlikör-Schokotorte, Nougat-Parfait mit Schokosauce, Eis- und Nuss-Palatschinken, Walnuss- oder Vanille-Parfait. Das Preisniveau liegt so zwischen € 6,20 – 7,20, aber das meiste – vielleicht sind ja wenigstens die Palatschinken selber gemacht - sah ein bisschen nach Fertigware aus. Dennoch haben sich die beiden Damen für ein Dessert entschieden: Monika für ein Nougat-Parfait und Christa hat sich eine eigene Variation zusammenstellen lassen. Dazu Espresso und Cappuccino, und zunächst zwei Sliwowitz für Joe und mich auf das Haus. Zusammen mit noch zwei weiteren Edelbränden vom Apfel machte dann die gesamt Rechnung inkl. Trinkgeld € 220.- aus. Nicht gerade billig, aber das Preis-Leistungsverhältnis war in Ordnung. Das bewies nicht zuletzt der gute Besuch des Lokales an einem Dienstagmittag.

 

Wir werden also mit Sicherheit wiederkommen. Für das nächste Mal haben wir uns vorgenommen, die Parkzeit besser zu beachten. Wir haben nämlich die erlaubten 2 Stunden um 16 Minuten überschritten, was Joe und mir jeweils ein Organstrafmandat in Höhe von € 21 eingebracht hat. Dies obwohl die gesamt Kurzparkzonen nur schwach ausgelastet war. Aber die Zettel waren schon ausgedruckt, in Folie verschweißt und wurden gerade hinter die Scheibenwischer geklemmt. Beim Magistrat Wels muss schließlich alles seine Ordnung haben, auch wenn man in der Zeitung manchmal ganz andere Dinge liest!

 

Oktopus gebraten

Ein Genuss fürs Auge, für den Gaumen und für den Magen: Der gebratene Oktopus

 

Schwertfisch

Nicht auf der Karte, aber eine gute Empfehlung: Gegrillter Schwertfisch mit

Gemüse und Kartoffen

 

Nougatparfait

Sieht sehr gut aus und schmeckt auch ganz leidlich. Aber ist das Nougat-

Parfait wirklich hausgemacht?

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