Erholung und Abwechslung im Thermenland
in und um Bad Radkersburg
Nach dem Corona-bedingten Lockdown haben wir uns nach längerer Zeit wieder einmal ein paar Tage im steirischen Bad Radkersburg vergönnt. Radkersburg heisst für uns nicht nur ein Wohlfühlhotel mit Buffetfrühstück wie das Vitalhotel, und die Therme mit all ihren Wellnesseinrichtungen, sondern auch ein Wiedersehen mit dem einen oder anderen unserer Lieblingsrestaurants in Bad Radkersburg selbst und in der Umgebung. Heuer war neben unserem favorisierten Heurigen Krispel in Straden und unserem Lieblingsitaliener, dem Altstadthaus in Radkersburg, wieder einmal eine neue Adresse an der Reihe: Das Türkenloch mitten in der Stadt.
Das Türkenloch in der Langgasse Als Vorspeise ein köstlich schlotziges Eierschwammerlrisotto
Der u.a. von Falstaff empfohlene "Gasthof zum Türkenloch" - der Traditionsgasthof mitten in der Altstadt - ist in einem wunderschönen, historischen Gebäude in der beherbergt. Die Speisekarte bietet vor allem regionale und saisonale Gerichte und eine große Bandbreite an steirischen Weinen. Leider sind wir trotz Reservierung nicht in einemder schönen aber vollbesetzten Gewölbe untergekom men, sondern in einem eher schmucklosen Nebenraum. Da war es aber wesentlich kühler und wir wurden nicht "vernachlässigt", sondern das etwas abgekämpft aussehende Service erwies sich im Gegenteil mehr als aufmerksam. Ein kleines, aber liebes Detail am Rande: Meine Frau verlangte nach einem stillen, ungekühlten Mineralwasser. Das gab´s aber nur aus dem Kühlschrank, sodass die Kellnerin ein kleines Krügerl mit warmen Wasser dazu stellte.
Reicht für 2 Personen: Grillteller im Türkenloch Nougatgrießknödel auf Beerenragout und Palatschinke
Auf der Riesenspeisekarte fanden sich neben einem reichen Fischangebot zahlreiche Schwammerlgerichte, von den Eierschwammerln über Steinpilze bis zur edlen Trüffel. Ich habe dann auch mit einem wunderbar schlotzigen Eierschwammerlrisotto um € 13,90 begonnnen, während sich meine Gattin ein ebenfalls sehr feines Tafelspitzsülzchen um € 7,50 ausgesucht hat. Das Risotto bissfest, dezent gewürzt, mit Parmesan-Chip, die Sulz mit roter Zwiebel wunderschön serviert, gut mariniert und beste Fleischqualität. Auf dringendes Anraten der Kellnerin haben wir uns dann den Grillteller nach Art des Hauses - mit gegrillter Schweinskarreerose und Medaillons vom Vulkanlandschwein, Hühnerbrust und mediterranem Gemüse sowie Pommes Frites - um € 13,90 gemeinsam bestellt. Er war - mit einem extra dazu bestellten gemischten Salat um € 4,00 nämlich selbst für 2 Personen noch eine Herausforderung. Der Grillteller so lala, das Fleisch etwas trocken, keine Hühnerbrust, dafür ein Stück Rindfleisch. Der Salat eher ein Mischmasch von Kartoffeln bis Käferbohnen, etwas süßlich mariniert, wenig frisch und wenig grün. Trotz leichtem Sättigungsgefühl fand sich noch Platz für die Nougatgrießknödel auf Beerenragout um € 7,50 und - der von mir verlangte Haselnuss-Schokoladen Guglhupf war leider aus - eine Marmaladepalatschinke mit Marillenmarmelade um € 3,00. An der Palatschinke gab es nichts auszusetzen, auch die Grißeknödel waren flaumig und köstlich
Zu den Speisen gibt´s auf der Karte jeweils auch eine Empfehlung für regionale Weine. Ich habe mit einem kleinen Reininghaus Pils begonnen und mit einm kleinen Espresso aufgehört. Dazwischen ein Achterl Riesling Vulkanland DAC vom Platzer in Pichla/Tieschen und eines vom Grünen Veltliner Bisamberg vom Weingut Schwarzböck aus Hagenbrunn, beide um je € 3,70. Meine Gattin hatte noch ein kleines Mineralwasser, sodass wir dann insgesamt wohlfeile € 70.- inkl. Tipp bezahlt haben. Auf jeden Fall ein Besuch, der sich gelohnt hat!
Der Gutsheurige beim Krispel in Hof bei Straden Ein Höhepunkt der Genüsse: Köstlicher Lardo vom Wollschwein
Besonders wohl gefühlt haben wir uns wieder im schönen Gastgarten vom Weingut Krispel in Straden. Eigentlich sollte man ja nicht Gastgarten, sondern "Gutsheuriger" sagen. Neben dem eigentlichen Weingut mit dem Gutsheurigen gibt´s beim Krispel auch noch den Ab-Hof_Verkauf mit der KOSTBAR und einen Hotelbetrieb. Um das kulinarische Wohl der Gäste kümmern isch die Familienmitglieder Stefan, der als Kellermeister regionaltypische Gebietsweine produziert, Toni, derder als Küchenchef für die Veeedelung von Lebensmitteln zuständig ist und Lisa, die neben dem Weinverkauf als begeisterte Patissière für den süßen Abschluss verantwortlich ist.
Wir haben wir uns dieses Mal für das Menü um 23.- € je Person entschieden. Es bot einen köstlichen Querschnitt durch die gesamte Speisekarte mit zahlreichen Spezialitäten des Hauses vom Wollschwein-Speck über Trüffelpolenta bis zur Käseplatte und zur den Dessertvariationen. Diese Wahl - und dazu jeweils einen passenden Wein des Hauses - kann ich nur jedermann empfehlen. Schon als Gruß aus der Küche kam "Trüffel 17", das waren Ziegenfrischkäseröllchen und Osso Collo vom Wollschwein mit Trüffel und einem Körbchen köstlichem Bauernbrot. Dazu schmeckte mir der Krispelino Rosé, obwohl ich mir ein bisschen "Spritziger" gewunschen hätte. Dann hatten wir leider eine längere Wartezeit, was auf den voll besetzten Gastgarten und eine größere Tafelrunde zurückzuführen war. Diese überbrückt ich ganz gut mit einem Achterl vom Weißburgunder Ried Neusetzberg 2017.
Neusetzer Gänseleber mit Mangochutney und Brioche Alles Köstlichkeiten vom Mangalitza-Wollschwein
Aber dann ging es Schlag auf Schlag, eine kalte Platte folgte der anderen, und manchmal wurden auch gleich zwei miteinnander aufgetischt.: Neusetzer Gänseleber mit Mangochutney und Brioche, Neusetzer Rückenspeck vom Wollschwein im Basalttrog gereift, hauchdünner Mangalitza-Lardo, Rohschinken vom Wollschwein mit Pilzen und Ruccola mit Trüffelpolenta, saftiger Beinschinken, gebrtenes Wollschweinkarree, Lachsschinken, Carpaccio vom gebeizten Wollschweinrücken mit Pfeffertrüffelöl und steirischem Parmesan,, Leberaufstrich vom Wildschwein, und noch andere Köstlichkeiten. Ich war in der Zwischenzeit bereits auf einen leicht nach Honigmelone und Nugat erinnernden Grauburgunder 2019 aus dem Vulkanland umgestiegen. Zur Käseplatte hatte ich als perfekten Begleiter dann noch einen PINOt Noir 2017, eine "Eruption Rot". Nicht zu vergessen und absolut köstlich: Das Dessertpotpourri von Lisa!
Käse schließt ja bekanntlich den Magen Aber die Dessertvariationen von Lisa hatten dennoch Platz
"Benvenuto im Altstadthaus - Willkommen im mediterran-kulinarischen Süden" heisst es auf der Speisekarte. Und sie verspricht auch "Genuss x 3 - Essen, Einkaufen und Verkosten. In Ccorona-Zeiten bleibt die Speisekarte auf dem Tisch und man kann sie mit nach Hause nehmen.. Über das Altstadthaus in Bad Radkersburg habe ich auch schon des öfteren geschrieben, und meistens nur Gutes. Wir haben uns auch diesmal sehr wohl gefühlt, obwohl uns ein Gewitter aus dem Gastgarten vertrieben hat. in diesem Fall zwei verschiedene Pestos, eingelegte Zwiebelchen sowie ein Körbchen mit Weiß- und Schwarzbrot Nach dem üblichen Gedeck hätte ich gerne eine kleine Pasta als Vorspeise bestellt. Leider fand sich keine auf der Karte, und eine kleinere Portion von einer Hauptspeise - natürlich zu einem entsprechend reduzierten Preis - wollte man mir auch nicht machen. Da habe ich ein bisschen den Glauben an die gute Gradeser Küche verloren! So haben Gattin und ich dann jeweils eine Suppe bestellt: Einmal eine Basilikumschaumsuppe mit Schwarzbrot-Croutons um €6,50.- - guter Basilikumgeschmack, dezent gewürzt, perfekte Harmonie mit den mit Schwarzbrot-Croutons - und einmal eine Kräuter-Broccolicremesuppe mit Wachtelei um € 7.- Letztere sehr samtig und dezent gewürzt, ein richtiger Magenschmeichler.
Basilikumschaumsuppe mit Schwarzbrot-Croutons Kräuter-Broccolicremesuppe mit Wachtelei
Nach einer relativ langen Wartezeit ging es dann endlich weiter mit zwei großen Portionen: Zucchininudeln mit Garnelen (€ 15.-) für meine Gattin und mit ein Octopus aus dem Rohr mit Tomaten, Oliven und Kapern (€ 26.-). Die Zucchininudeln nicht mehr ganz bissfest und mild gewürzt, der Octopus riesengroß, super gegart, butterweich zu essen. Gut dazu passend die Toamten, schwarzen Oliven und kleinen Kartoffelchen.
Ganz ohne Dessert ging es auch da natürlich nicht, und so hatten wir noch viel Vergnügen an einem erfrischend cremig-zitronigem Limetten-Lavendel-Sorbet und einem sehr guten und nicht zu üppigen Heidelbeer-Ricotta-Schokoladen-Tris, beide Desserts um je 7.- €.
Italienisches Flair im Altstadthaus in Bad Radkersburg Octopus aus dem Rohr mit Tomaten, Oliven und Kapern
Noch ein Wort zu Getränken. Bei einem Italiener gerhört es sich einfach, als Mineralwasser ein San Pellegrino und als Bier ein Birra Peroni zu trinken. Die Weinkarte habe ich schon einmal kommentiert, zahlreiche Weine kommen von Isodoro Polencic aus Cormons. Nicht so mein Aperitif, ein eleganter und harmonischer Bio Villa Teresa Frizzante Rosé mit einer eher milden Perlage. Zur Suppe hatte ich den Hauswein, einen trockenen Veronesi Pinot Grigio 2018, mit guter Frucht und lebhafter Säure. Zum Octopus passte aufgrund der tomatigen Beilagen gut der Merlot 2016 aus Cormons. Mit einem Espresso ganz zum Schluss und mit entsprechendem Trinkgeld haben wir dann glatt 100.- € bezahlt, was ich für durchaus angemessen halte!
Zucchininudeln mit Garnelen Heidelbeer-Ricotta-Schokoladen-Tris