M 32 Salzburg

Restaurant M 32 - Die Adresse als Marke

Familie Schellhorn und ihr Lokal für hohe Ansprüche

Ich habe lange nicht gewusst, was Sandgrube 13 eigentlich herkommt. Bis ich einmal dort war und begriffen habe, dass Das einfach die Adresse der Winzergenossenschaft Krems ist. So ähnlich ist es mir letzthin beim Mittagessen am Mönchsberg in Salzburg ergangen. Wir waren zu einem festlich Mittagessen anlässlich der Sponsion meiner Nichte ins Restaurant M 32 eingeladen. Sie sind an der Adresse interessiert? Mönchsberg 32 natürlich! Hilft fürs Navi nicht wirklich viel, weil es ist am besten nicht mit dem Auto, sondern mit dem Aufzug erreichbar.

257614251 M 32 Tischgesellschaft

Restaurant M 32 am Mönchsberg: Hoch über den Dächern von Salzburg speist man ganz ausgezeichnet

Ist man dann einmal oben angelangt, sollte man – ungeachtet des Wetters – zunächst einige Schritte auf die Terrasse machen. Wir hatten glücklicherweise einen sonnigen und relativ gut temperierten Novembertag erwischt: Warm genug, um den Aperitif draußen zu nehmen, aber leider doch schon zu frisch, um für das anschließende Mittagessend dann doch das Inneren des Lokals zu bevorzugen. Der Blick auf die Salzburger Altstadt ist in beiden Fällen atemberaubend, und wir haben unseren Aperitif – Veneziano, Sprizz, Hugo oder einen Pfiff vom Trummer - im Freien mit allen Sinnen genossen. Nach einem ausgedehnten Fotoshooting war ich aber dann schon leicht hungrig und zugegebener Weis auch etwas neugierig auf den wiederum mit einer Haube ausgezeichneten Koch Toni Fritzenwallner.

Es war unter der Woche und im Lokal waren nicht sehr viele aber durchaus „bunte“ Gäste, unter ihnen eine größere Geburtstagsgesellschaft und ein Kindergeburtstag mit vielen färbigen Luftballons. Wir hatten einen schönen und ausreichend großen, runden Tisch für 9 Personen, festlich und klassisch gedeckt, und wurden von einem aufmerksamen Service bedient. Die Speisekarte verlangte ein intensiveres Studium, und ein kleines Gedeck verkürzte uns die Wartezeit. Aber dann ging es schon mit den Vorspeisen los. Unter ihnen ragte meiner Meinung nach eindeutig die cremige Kürbis-Apfelsuppe heraus. Aber auch mein Beef Tatar war in Ordnung, ohne Butter aber mit Wachtel-Ei und Kräuter-Aioli, allerdings mit sehr wenig Toastbrot. Das Mousse von der geräucherten Attersee-Reinanke mit eingelegtem Gemüse und die Variation vom Kürbis mit Entenschnabelchili-Chutney waren zwar originell, haben mich aber nicht vom Sitz gerissen.

M 32 Kürbis mit Entenschnabel M 32 Flugenentbrust

Variation vom Kürbis mit Entenschnabelchilli-Chutney  Gegrillte Flugenentbrust mit Portweintrauben & Artischockengemüse

Gar nicht so umfangreich aber sehr breit gefächert war die Auswahl an Hauptspeisen. Und das haben wir ganz ordentlich ausgenutzt. Viel Lob verdienen die Tagliolini mit Spinat und Pilzen, die geschmorten Kalbsbackerln in Madeirasauce mit Wurzelgemüse und das Filet vom Bio-Saibling auf gebratenem Kürbis-Speckgemüse. Auch die gegrillte Flugentenbrust mit Portweintrauben und das Kotelett vom Mangalitza-Schwein mit Zwiebel und hausgemachten Ketchup erfüllten die Erwartungen. Der Atterseehecht auf Oxentomatensalsa schmeckte etwas fad, und das gekochte Schulterstück vom Salzburger Naturrind mit Rösterdäpfeln bekommt auch keine Auszeichnung. Die Beilagen waren gesondert zu bestellen, wobei die Erdäpfel- Wedges mit Feigen, der bunte Blattsalat und die gebackenen Rosmarin-Erdäpfel-Gnocchi sehr gut geschmeckt haben. Das gegrillte Artischocken-Gemüse dagegen stieß auf weniger Gegenliebe.

Womit wir schon beim Dessert angekommen sind, und da führte an den Salzburger Nockerl wirklich kein Weg vorbei. Die haben aber dann nicht nur ganz toll ausgehen, sondern ebenso geschmeckt. Aber auch die anderen Desserts wie z.B. die Topfen-Mohnknödel mit Hollerröster, das Karamellparfait mit eingelegten Feigen oder der Nusskuchen mit Apfel-Kürbiskompott wurden durchwegs gelobt. Die Weinkarte ist umfangreich, die Preise allerdings etwas überhöht. Wir haben daher beim Weißen den Hauswein genommen, einen Grünen Veltliner mit eigenem Etikett, der vom Nigl für die Familie Schellhorn abgefüllt wird. Der Preis für die Flasche beläuft sich auf erträgliche € 32.-, der nächstgünstigere kostet dann schon das Doppelte. Bei Rotwein ist es ähnlich, aber wir haben mit dem Pinot Noir vom Achs aus Gols um € 43.- dann doch einen preislich vertretbaren und passenden Begleiter gefunden. Auf einen Digestif haben wir am Schluss verzichtet, auf einen ordentlichen Kaffee (Espresso, Latte Macchiato, Cafe Latte) nicht. Und auch auf Mineralwasser natürlich nicht.

M 32 Bio Saibling M 32 Topfen Mohnknödel

Filet vom Bio-Saibling auf gebratenem Kürbis-Speckgemüse                Topfen-Mohnknödel mit Hollerröster

 

Mein Bruder hat letztlich für 9 Personen - davon ein Kind - inkl. Trinkgeld 600.- € bezahlt. Schaut auf den ersten Blick viel aus, war aber angesichts unserer Konsumation sowohl vom quantitativen als auch vom qualitativen Standpunkt durchaus angemessen. Und ein bisschen was muss einem ja der einmaligen Ausblick auch wert sein, nicht wahr?

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