Teatro

Teatro – eine Dinner-Show für Herz und Gaumen

 

Letzte Woche waren meine Gattin und ich in Schuhbecks Dinnershow „Teatro“ im Spiegelzelt in der Linzer Tabakfabrik. Es war das Weihnachtsgeschenk meiner Frau für mich, und so hatten wir die besten Karten (Kategorie Deluxe, direkt an der kleinen Drehbühne in der Mitte des Zeltes, Mo-Do um € 86,50/Person), auf Tuchfühlung mit den Sängern und Artisten sozusagen, das reguläre, viergängige Menu mit zusätzlich zwei Getränkegutscheinen á 20 € und das Programmheft für die Show „Herzstücke 2016/2017). Nur die Erinnerungsfotos – sofern man welche mitnehmen wollte, waren extra zu bezahlen (und mit € 10.-/Stk. alles andere als preiswert).

 

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Nachdem dies ja eine Homepage für Hobbyköche, Gourmets und sonstige Genießer ist, zunächst zum Essen. Gleich vorweg gesagt: Nur deswegen bräuchte man nicht in diese Show kommen, das 4-Gang Menu um € 45,50 sieht sehr gut aus, schmeckt aber teilweise nur so. Aber das möge jeder selbst beurteilen, die Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden und das ist gut so. Die vier Gänge des regulären Menus waren:

 

- Vorspeise: Tatar von der geräucherten Forelle , dazu gebeizten Alpenlachs mit bunten Rüben und Kren

- Zwischengericht: Cremesuppe von Muskat- und Butternusskürbis mit Ingwer, Honig und Chili, garniert mit Kürbiskerncroutons und Kernöl

- Hauptspeise: Rosa gebratenes Filet vom Almochsen mit Erdäpfel-Petersilienpüree, geschmorten Honigkarotten und Portweinjus

- Nachspeise: Lebkuchensoufflé mit eingemachten Zwetschgen, dazu Eis von der LInzertorete und Gühweinschaum

 

 

 

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Die Vorspeise zwar hübsch anzusehen, aber nicht viel dahinter, viel besser die Kürbiscremesuppe

 

Nachdem das gesamte Spektakel von 19.30 h bis fast 23.30 h gedauert hat, gestaltete sich der Ablauf so: ½ - ¾ Stunde Show, dann wurde ein gangserviert, dann wieder ½- ¾ Stunde Show, dann der nächste Gang, u.s.w. Überfressen konnte man sich dabei also nicht, und das nicht nur wegen der Pausen, sondern auch wegen der Größe der Portionen.

 

Die Vorspeise war meiner Meinung nach zu vernachlässigen, die Forelle war wahrscheinlich ebenso wie der Lachs aus einem klaren Alpenbächlein. Beide hätten wegen ihrer bescheidenen Größe eigentlich noch gar nicht gefangen werden dürfen. So dominierte das rohe, weitgehend geschmacklose Gemüse. Bei der Kürbissuppe – bei Schuhbeck natürlich mi dem unvermeidlichen Ingwer und mit Chili - gab es wirklich nichts zu meckern. Das Filet vom Almochsen war bestens, sowohl von der Fleischqualität als auch vom Garpunkt her einfach perfekt. Vom Püree hätte ich persönlich mir ein bisschen mehr Geschmack gewünscht und der Portweinjus hat leider nur eine sehr kurze Bremsspur auf dem Teller hinterlassen. Gut wenn auch etwas zu advent- bzw. weihnachtlich das sehr lebkuchen-lastige Dessert. Nach einem Pfiff Bier habe ich dann zweimal Wein bestellt, mir aber leider die Herkunft nicht gemerkt. Der offene Riesling zur Vorspeise war jedenfalls perfekt, etwas weniger gut hat mir der Blaufränkische zum Almochsen-Filet geschmeckt.

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Beide Gänge durchaus in Ordnung: Das rosa gebratene Almochsenfilet und das sehr weihnachtliche Lebkuchensoufflé

 

Beim Menu konnte man zum selben Preis zwischen dem oben beschrieben regulären Menu auch ein vegetarisches, ein veganes, oder ein Zwergerlmenu wählen, was bei uns zwei Tischnachbarn auch taten. Beim vegetarischen und beim veganen Menu wurden als Hauptspeise z.B. Steinpilz-Polenta-Tascherl mit Ruccola und Trüffelschaum angeboten, beim Zwergerl-Menu ausgelöstes Backhenderl mit Kräuterkartoffeln.

 

Abschließend noch ein paar Worte zur Show, die im Wesentlichen aus drei Elementen besteht: Aus einem bzw. zwei gut miteinander eingespielten Conférenciers (Georg Schießl und Danielo), einer schwungvollen, wandlungsfähigen und sehr professionellen Gesangstruppe (den Singing Waiters), und einer bunten Schar ausgewählter, internationaler Artisten, darunter einige wirkliche Ausnahmekönner. Und das alles auf kleinstem Raum, nämlich au feiner Scheibe mit vielleicht 3-4 m Durchmesser in der Mitte des Spiegelzeltes. Ich möchte jetzt nicht den einen oder anderen herausstreichen oder kritisieren, sondern alle pauschal loben, denn wir haben uns köstlich amüsiert, viel applaudiert und keine Sekunde gelangweilt.

 

Ich war schon bei verschiedenen Dinner-Shows, vor vielen Jahren im Palazzo in München bei Eckart Witzigmann, und später dann in Wien bei Reinhard Gerer. Ich kann nur sagen: Das derzeit noch bis 22. Jänner 2017 in Linz laufende Teatrovom Schuhbeck (www.teatro-linz.at) verdient ihren Besuch!

 

Georg Empfehlung

Gehen Sie ins Teatro, nicht nur des Essens wegen - es ist ein Gesamtkunstwerk!

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