Schmerkipferl
Schmerkipferl (oder auch Margarinekipferl genannt) sind eine Spezialität der Rumaer Küche. Bei meinen Vorfahren – den Rumaern – fielen sie unter die Rubrik „Mehlspeisen für den Alltag“ (Wertagskuchen). Sie wurden traditionell immer am Schlachttag mit frischem Schmer (Filz)und stichfester Powidlmarmelade zubereitet. Nachdem die Kipferl meiner Gattin bei unserem letzten Schlachtfest Anfang Dezember auf so große Begeisterung gestoßen sind, möchte ich ihnen das dazugehörige Rezept nicht vorenthalten. Sie finden es übrigens auch in unserem Buch „Rumaer Küche – einst und jetzt“ auf Seite 136.
Zutaten
- 60 dag griffiges Mehl
- ½ Würfel Germ (gut 2 dag frische Hefe)
- 2 EL Kristallzucker
- 2 Dotter
- 40 dag Schmer
- etwas Salz
- ¼ l Milch
- 2 EL Rum
- Zwetschgenmarmelade zum Füllen
Zubereitung
Die Germ in Milch und Zucker auflösen. Zusätzlich mit Mehl, Dottern, Salz und Rum einen nicht zu weichen Teig zubereiten. Den Filz falls erforderlich abhäuten und am besten mit einer Fleischmaschine faschieren.
Dann wie bei einem Blätterteig einen Ziegel formen, und diesen in den Teig einschlagen. Auswalken, überschlagen, und eine halbe Stunde kühl rasten lassen. Nochmals auswalken und überschlagen und wieder rasten lassen.
Danach den Teig messerrückendick auswalken und in etwa 7x7 cm große Vierecke schneiden. Mit Zwetschgenmarmelade belegen, Kipferl formen und diese bei 250 ° goldgelb backen. Die noch warmen Kipferl in Vanille- und Staubzucker wälzen und mit gehackten Walnüssen bestreuen.
Tipps
- Den Schmer (Filz) sollten sie eigentlich in jeder Metzgerei erhalten. Zur Not kann er
auch durch Butter oder Margarine ersetzt werden
- Anstelle von Zwetschgen- kann man auch Marillenmarmelade verwenden. Auf jeden Fall
sollte die Marmelade stichfest sein, sonst läuft sie schon beim Backen aus. Wir kaufen
die Marmelade in größeren Pappbechern beim Hofer oder im Metro
- Den Rum kann man auch gerne ganz weglassen oder durch ein bisschen Rum-Aroma
ersetzen.
Der Gipfel der Genüsse: Obenauf zwei frische Schmerkipferl
Schmerkipferl wurden unter vielen anderen Mehlspeisen auch
bei der Kochbuch-Präsentation serviert