Buchbesprechung Pannonisch Kochen und Leben

Vom Einfachsten das Beste - Pannonisch kochen und leben

 

Eine Buchbesprechung von Mag. Georg Heckmann

 

Das Buch „Vom Einfachen das Beste“ ist ein wunderschönes, farbenfrohes und freundliches „Gesamtkunstwerk“. Mit zahlreichen Bildern nicht nur von den einzelnen Gerichten und deren Zutaten, sondern auch mit Fotos aus der Natur und von den Menschen, die sich mit den Produkten bzw. deren Herstellung oder Aufzucht befassen: Die Ziegenhalterin und Käseherstellerin, der Schafzüchter und Lammfleischlieferant, der Produzent von Gemüseraritäten oder der Bienenzüchter mit seinen Honigspezialitäten. Ihnen allen sind die Regionalität, die Nähe zur Natur und die Nachhaltigkeit ihres Wirtschaftens gemeinsam.

 

Das Buch beginnt mit einer kurzen Einleitung, in der die Autorin sich selbst, ihren Werdegang und ihre Philosophie vorstellt. Dann folgen die einzelnen Rezepte, gegliedert nach den vier Jahreszeiten - Frühling, Sommer, Herbst und Winter - und einem abschließenden Kapitel zur Vorratswirtschaft. Im Rezeptteil werden auch die einzelnen Bauern bzw. Produzenten mit ihren Spezialitäten vorgestellt. Und am Ende gibt es noch ein kurzes Lexikon und ein Register.

 

Die Rezepte beginnen immer mit einer sehr persönlichen Einleitung und enden mit einer nützlichen Kurz-Info. Bei den Zutaten sind die saisonalen und jene, die man auch selbst im Garten ernten kann, ebenso gekennzeichnet wie besonders wichtigen regionalen, egal ob Fleisch, Fisch oder Gemüse. Dazu gibt es noch Symbole für schnelle (Zubereitungszeit weniger als 30 Minuten) und für vegetarische Küche. Dazu kommen die Angaben, für wieviel Personen die Mengen konzipiert sind, und jene der Backzeit und -temperatur. Bei der Auswahl der Rezepte gibt es den Schwerpunkt Regionalität (Grenadiermarsch, Grammelpogatscherl oder Ganslsuppe), einen Blick zum ungarischen Nachbarn (Somloer Nockerl), den einen oder anderen österreichischen Klassiker (Tafelspitz oder Kaiserschmarrn) sowie einige internationale Anleihen (gefüllte Zucchiniblüten oder Beef Tatar). Alle Rezepte - auch die regionalen und klassischen - sind modernisiert und abgespeckt. Umgekehrt sind die internationalen mit regionalen Zutaten ergänzt bzw. verfeinert.

 

Wo viel Licht ist, gibt es natürlich auch ein bisschen Schatten. Die Einteilung in die Jahreszeiten ist nicht immer ganz schlüssig. Eierschwammerl gehören eher in den Herbst und nicht in den Winter und Erdäpfel-Wuzinudeln (insbesondere als Beilage zum Wild) nicht in den Frühling sondern auch in den Herbst. Manche Beschreibungen sind etwas vage bzw. lückenhaft. So ist ein Tatar kein Rinderfaschiertes, sondern das Rindfleisch wird mit einem scharfen Messer fein gehackt. Die Buchweizen-Palatschinken mit Bärlauch sind plötzlich fertig, ohne dass sie überhaupt je gebacken wurden. Manchmal wäre ein Hinweis auf eine passende Beilage wünschenswert, wie z.B. beim Schinken mit Brotteig ein lauwarmer Kartoffelsalat oder eine Kartoffelsauce. Schade auch, dass es vom Gansl nur ein Rezept für die Suppe gibt, wo das Martinigansl doch gerade im Burgenland so berühmt ist. Zu kurz gekommen ist die sehr „zeitgemäße“ Vorratskammer. Bei dieser pannonischen Oma hätte ich mir doch zumindest ein Pusztakraut oder saure Paprika - gefüllt und ungefüllt - erwartet. Und das „Lexikon“ verdient diese Bezeichnung für nicht mehr als sechs umgangssprachliche Begriffe nicht wirklich.

 

Trotzdem sollten alle Freunde einer guten, regionalen saisonale, kreativen und nachhaltigen Küche zu diesem Buch greifen, und das nicht nur der Rezepte wegen. Weil „Vom Einfachsten das Beste“ zwar ein sehr gutes Kochbuch ist, aber eigentlich noch viel mehr!

 

Pannonisch Kochen klein

 

 

Dieses Buch gibt es seit kurzem in der Hofkramerei in Mitterbachham zu kaufen. Hokramerin Eva kommentiert es wie folgt:

 

Kochbücher gibt es wie Sand am Meer und sie horten sich üblicherweise in Küchen und Bücherregalen zuhauf. Meistens werden sie auch viel zu wenig beachtet und kommen daher nur selten so richtig zum Einsatz. Und dann noch ein neues Kochbuch?

 

Ich kann das nur mit JA!! beantworten. Denn dieses Buch schlicht nur als "Kochbuch" zu bezeichnen, würde sein Licht weit unter den Scheffel stellen. Melanie Limbeck, junge, kreative Grafikdesignerin, leidenschaftliche Köchin und preisgekrönte Food Bloggerin hat sich letzten Herbst einen Traum erfüllt - das eigene Kochbuch. Ab jetzt bei uns erhältlich - das neue Kochbuch von Melanie Limbeck!

 

Ja und was macht es jetzt so besonders? „Vom Einfachsten das Beste“ verführt mit anregenden Rezepten aus bodenständigen regionalen Produkten, nimmt die Leser mit in die pannonische Steppe und taucht diese Region in ein spannendes neues Licht. Melanie hat für ihr erstes Kochbuch nicht nur selbst gekocht, sondern auch fotografiert, konzipiert, angerichtet, designed und geschrieben. Das Buch enthält über 90 Rezepte in den Kategorien Frühling, Sommer, Herbst, Winter und Vorratskammer. Am Besten sie werfen einfach selbst einen Blick hinein, Sie werden sehen, Sie werden es nicht mehr aus der Hand legen wollen.

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