Gasthof Moser in Neuhofen
Ein rundherum gelungener Abend
Was wünscht man sich mehr, als eine unterhaltsame Tischgesellschaft, ein gemütliches Ambiente, ein höfliches, persönliches und aufmerksames Service und ein ausgesprochen gutes Essen. Das alles hatten wir vergangene Woche im Gasthaus Moser in Neuhofen, wo wir kurzfristig für 6 Personen einen Tisch reserviert hatten. Nun war ja der Moser für mich kein Unbekannter, sondern wir waren früher - als noch die Familie Moser selbst das Gasthaus bewirtschaftete - des Öfteren dort Gast. Seit der Übernahme vor gut einem Jahr durch die „Kochlehrerein“ Elisabeth Irndorfer habe ich zwar viel Gutes gehört, aber noch keine Gelegenheit zum Probieren gefunden. Letzten Mittwoch war es dann soweit, und es war noch weit besser als erwartet. Wir bekamen einen ruhigen Ecktisch im urigen Gewölbe des gut besetzten Lokals. Und die Bedienung war keine alte, sondern eine durchaus jung gebliebene gute Bekannte aus der Moser-Zeit.
Es gab ein ausreichendes Gedeck, aber keinen Gruß aus der Küche. Als Vorspeise - bei der mich meine Gattin etwas unterstützte - wählte ich ein Carpaccio vom Mühlviertler Bio-Rind mit Ruccola und Asmante,. Das wäre gar nicht nötig gewesen, denn sie hat mir ausgezeichnet geschmeckt und ich wäre ihr auch durchaus alleine Herr geworden. Bei der Hauptspeise habe ich mich dann für die Lammkrone mit hausgemachten Schupfnudeln und Thymian-Gemüse entschieden. Eine ordentliche Portion, das Lamm auf den Punkt gebraten mit einem guten Natursaftl, und die Schupfnudeln dazu klein aber fein. Noch zu erwähnen das zart geschmorte Gemüse mit intensivem Thymian-Geschmack. Meine Gattin entschied sich für ein Saltimbocca vom Waller auf einem sensationellen Erbsen-Risotto. Als Nachspeise begnügte ich mich mit einem fruchtig-alkoholischem Zitroneneis mit Wodka. Meine Gattin liebte es etwas üppiger und versuchte sich an einem Mascarpone-Erdbeer-Törtchen mit Toffeesauce. Obwohl ganz verschieden schmeckte doch beides gleich köstlich. Des Weiteren wurden an unserem Tisch noch „Allerlei gebackenes Frühlingsgemüse mit Bratkartoffeln und Dillsauce“, einmal als Vorspeise und einmal als Hauptspeise, bestellt. Dann ein kleines Riesling-Beuscherl, sowie zweimal „Ausgelöstes Backhendl mit Erdäpfel-Vogerlsalat„Spinat-Brennessel-Knödel auf Österkron-Sauce“ und ein Erdbeer-Rhabarber Dessert. Alle Gäste waren rundherum zufrieden, das gebackene Gemüse und die Spinatknödel habe ich ebenfalls gekostet, und daher weiß ich auch warum.
Als Aperitif startete ich mit einem kleine Zwickel-Bier, und dann bestellten wir zur Vorspeise eine Flasche Grünen Veltliner Federspiel vom Holzapfel. Der passte ausgezeichnet zu den Vorspeisen und wurde auch von meinen Tischgenossen zu ihren Hauptgerichten weitergetrunken. Zu meinem Lamm war ich gezwungen, zu einem Glas Blaufränker zu wechseln. Nach so viel vom guten sahen wir uns veranlasst, vor dem Espresso noch eine Runde Dirndl und eine Runde Waldhimbeergeist zu bestellen. Bei den Getränken kam noch einiges an Bier und Mineralwasser dazu.
Die Rechnung fiel mit € 322,80 vergleichsweise moderat aus, wir hatten es uns ja an nichts fehlen lassen. So kann ich nur mit den Wölfen - in diesem Fall mit den OÖ Nachrichten - heulen und zufrieden résumieren: „Die neue Moserin macht ihre Sache sehr gut“!
Großes Finale: Zahlreiche leere Gläser, gute Nachspeise, angeregte Diskussion