Schweizer Erfahrungen

Die Schweiz – wenig kulinarische Erfahrungen

Es geht auch ohne Bernina Express

Mitte September verbrachten wir mit unseren Senioren eine Woche Erlebnisurlaub in der Schweiz in Davos und Umgebung. Leider musste die Hauptattraktion geplante Fahrt mit dem weltberühmten Bernina-Express aufgrund eines Zugunglücks und einer darauffolgenden Sperre der Bahnstrecke abgesagt werden. Wir haben das dann mit dem Bus erledigt und hatten auch so eine schöne Woche, in Davos und den die Stadt umgebenden Bergen wie dem Rinerhorn oder der Schatzalp, in St. Moritz, im Heidi-Dorf in Maienfeld und in Weesen am Walensee.

Was das Kulinarische betrifft, hatten wir in unserem Hotel Strela in Davos Halbpension, d.h. ein einfaches aber durchaus auslangendes Frühstücksbuffet und ein leider noch einfacheres, eher nicht auslangendes Abendessen, das von einer Cateringfirma vorbeigebracht wurde. Das Hotelrestaurant war (außerhalb der Saison) geschlossen. Sonderwünsche waren daher nicht möglich, was versalzen war, war versalzen, und was ausgegangen ist, war einfach aus. Ein Beispiel gefällig? Das Donnerstag Abendmenü sah wie folgt aus: Das tägliche Salatbuffet – Schweinsbraten an Bratensauce mit Kartoffelstock und Mischgemüse – Vanilleglace mit Caramelfüllung. Ein guter Anteil an Convenience und Fertigprodukten, wie man unschwer erkennen kann. „En guete miteinand“, wie man in der Schweiz „Mahlzeit“ sagt.

Auf den mit der Seil-bzw. Zahnradbahn eroberten Bergen haben wir – wie es sich gehört - sehr einfach gespeist. Eine kräftige Suppe oder einen Eintopf, oder überhaupt nur Kaffee und Kuchen. Ich kann daher über die Schweizer Küche nur wenig sagen, über die lokalen Weine überhaupt nichts. Wir haben lediglich zwei Mal sehr gediegen zu Mittag gegessen, und darüber möchte ich kurz berichten.

Schneiders Davos Rucola Risotto

365 Tage im Jahr geöffnet:Confiserie-Café-Restaurant Schneider´s               Zum Mittagessen ein köstliches Rucola-Risotto

Das erste Mal im Café-Restaurant Schneider´s, sehr zentral am Davos Platz gelegen, nicht weit vom Kongresszentrum entfernt. Es gibt aber Filialen bzw. Shops in der ganzen Stadt verteilt. Der berühmtere und ältere Teil ist eigentlich das Kaffeehaus, das es schon seit 1915 gibt. „Ein geschichtsträchtiges, süßes Paradies mit Weltruhm“ und „echte Kaffeehaus-Tradition in Reinkultur“, wie es selbst über sich sagt. Das Restaurant steht dem Café in Punkto Qualität und Ambiente aber kaum nach, was wir gerne bestätigen können. Wir haben ganz verschiedene Gerichte gegessen, wie z.B. Bouillon-Creme, Gerstensuppe mit Weiner Würstchen, Beef Tatar oder Rucola Risotto, alle hat ganz vorzüglich geschmeckt Das Bier dazu kam aus dem nahegelegenen Walserdorf Monstein, der Riesling war natürlich ebenso wie das Mineralwasser auch aus der Schweiz. Zusammen mit Espresso und Cappuccino hat die Rechnung für 4 Personen 140 SFR ausgemacht. Nicht gerade weinig für ein kleines aber feines Mittagessen.

Wesen Hotel Schwert Brasserie du Lac 2017 Davos 2017 Bouillabaise Brasserie du Lac

Essen wie Gott in Frankreich: Brasserie du Lac im Hotel Schwert     Eine feine Bouilabaise mit Safran und Pernod sowie Rouille-Sauce

Die zweite nennenswerte Erfahrung haben wir nach dem Besuch des Heidi-Dorfes in Maiendorf in der Brasserie du Lac im Parkhotel Schwert in Weesen am Walensee gemacht. Ein wunderschöner Herbsttag übrigens, ideal für die nach dem Essen geplante Schifffahrt. Das Hotel liegt direkt an einem der tiefsten Seen der Schweiz und bietet einen schönen Blick über den See. „Essen wie Gott in Frankreich“ ist hier das Motto, und wir konnten ein bisschen von diesem französischen Savoir-vivre erleben. Regional inspiriert, aber mit einem deutlichen französischen Einschlag aus der typischen Brasserie-Küche. Hausgemachte Entenleberterrine findet sich auf der Speisekarte ebenso wie französische Zwiebelsuppe, marinierte Muscheln ebenso wie Creme brulee. Eine kleine aber feine Spezialität und ein kulinarischer Genuss sind die „Tartines au fours“, das sind ofenfrische französische Weißbrotschnitten mit verschiedenem, auswählbaren Belag (Champignons, Rucola, Oliven, Tomatenwürfel, Mozzarella, rote Zwiebel, gekochtem Schinken, etc.) beträufelt mit Olivenöl und Balsamico-Essig. Wir haben uns mehrheitlich für die Weesener Jubiläums-Bouillabaisse entschieden, eine Fischsuppe mit Safran und Pernod abgeschmeckt, mit Rouille-Sauce und geröstetem Weißbrot. Die größere Portion wurde um SFR 21,50, die kleinere um SFR 14,50 angeboten. Meine Gattin bevorzugte eine kleine Tartine au four mit Tomatenwürfeln, Schinken und Mozzarella um SFR 14,50. Es versteht sich von selbst, dass nicht nur unser Essen, sondern auch die Weißweine von bester Qualität waren. Das Preisniveau liegt jedoch deutlich über jenem in Österreich. So kostet ein Glas (0,1 l) zwischen SFR 5,50 und 5,90.

Am Nachhauseweg haben wir es uns – nach einer Woche Schweiz – noch einmal kräftig gegeben. Im Hotel-Restaurant Jägerhof in Landeck wurde bei einem Tiroler Gröstl und bei einem Inntaler Forellenfilet mit Mandelbutter, Petersilienkartoffeln und Blattsalat nochmals kräftig zu Mittag gegessen.

Schweiz 2017 Forellenfillet Landeck Davos 2017 Tiroler Gröstl

Auf der Rückreise nach Österreich - Kräftiger Mittagstisch im Jägerhof in Landeck: Forellenfilet mit Petersilienkartoffeln und Tiroler Gröstl

 

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