Haltestelle z´Oftering

Haltestelle z´Oftering

 

Was lange währt, wird endlich gut

 

Wenn ich bzw. unsere Familie überhaupt ein sogenanntes Stammlokal haben, dann ist es mit Sicherheit das ehemalige Gasthaus zur Haltestelle in Oftering. Ob im Rahmen von Vereinen oder der Gemeindepolitik, ob mit Freunden oder mit der Familie, ob im wunderschönen Gastgarten oder im neuen Wintergarten, die „Haltestelle z´Oftering“, wie sie nach der Übernahme durch die nächste Generation (Claudia und Wolfgang, Humer und Rohregger) jetzt heißt, ist stets ein geeigneter und beliebter Rahmen. Nachdem wir erst letztes Jahr mit einer großen Gesellschaft einen runden Geburtstag meiner Gattin gefeiert hatten, sind wir letzten Samstag mit der Familie wieder dort gewesen. Anlass war auch diesmal der Geburtstag von Monika, wenn auch ein "unrunder".

 

Für uns sechs wurde das kleine Extrazimmer reserviert mit dem Vorteil, dass man dort auch rauchen kann. So weit, so gut. Nicht so gut war, dass wir schon bei unserer Ankunft um 18.00 h eine größere Taufgesellschaft vorfanden, die sich etwas verspätet hatte. Servierpersonal war zwar ausreichend vorhanden, aber die Küche war eindeutig überfordert. So dauerte es bis knapp nach 19.30 h, bis wir endlich den Hauptgang auf unseren Tellern hatten. Aber nun zu etwas Erfreulicherem,  zum Essen und Trinken. Das aufmerksame Serviceteam war schnell mit einem Aperitif zur Stelle. Neben dem üblichen und stets frisch gezapften Trummer Pils gab es einen interessanten und köstlichen Lillet Rosé, dem insbesondere die Damen zusprachen. Auch die Vorspeisen waren durchaus noch in der Zeit, wobei insbesondere die köstlichen Suppen hervorzuheben waren. Die klare Fischsuppe vom Barsch, Zander und Hecht mit viel Fisch schmeckte ebenso gut wie die würzig paprizierte Ruster Krautsuppe mit Rahm Dipp. Die kräftige Rindsuppe mit Frittaten ist ohnehin ein bewährter Dauerbrenner. Dann kam die große bzw. lange Pause….

 

Bei den Hauptspeisen gab es ein zu Recht unter der Rubrik „Gaumenfreuden“ angebotenes ofenfrisches Brat´l Mix (Schopf und Surschopf im eigenen Kümmelsaft), dazu Serviettenknödel und warmen Krautsalat. Deftig, saftig, urig und gut, nicht nur weil wir ohnehin bereits einen Mordshunger hatten, befanden mein Bruder und ich einstimmig. Viel Freude bereitete meinem Sohn auch das gekochte Schulterscherzl vom Premium-Rind mit Erdäpfelschmarren, Semmelkren und Rahmlinsen. Die Damen bevorzugten leichtere Kost. Meine Gattin nahm die Blattsalat-Variation in leichter Balsamico-Olivenmarinade, serviert mit gebackenen Ziegenkäse-Bällchen und dazu ein ofenfrisches Knoblauchstangerl. Alles perfekt bis auf das Knoblauchstangerl, da sind mir schon bessere untergekommen. Meine Nichte Lea – keine große Fleischesserin - setzte auf das Geschnetzelte von der Putenbrust in Birnen-Curryrahm mit Butterreis und kleinem Wok-Gemüse, und landete damit einen Volltreffer. Das Fleisch zart, der Reis noch körnig, die Birnen-Curry Sauce hervorragend. Und auch unsere Heidrun konnte und wollte sich über ihr gegrilltes Forellenfilet mit buntem Marktgemüse und Petersilienkartoffeln nicht beschweren.

 

Bleiben noch die Nachspeisen, auf die wir nach teilweiser Auflösung der Taufgesellschaft dann nicht mehr lange warten mussten. Der kleine Schoko-Guglhupf mit Vanilleeis und Schlagobers, der nicht mehr Mohr im Hemd heißen darf, war ebenso in Ordnung wie die Eispalatschinken mit Schokosauce, Mandelblättern und Schlagobers. Besonders erwähnenswert vielleicht noch das Walnuss-Eis mit eingelegten Rotweinzwetschken und ebenfalls mit Schlagobers, sehr zu empfehlen.

 

Alles in allem ein durchaus gelungener Abend, mit gemütlichem Ambiente, aufmerksamen Service (bei den Getränken hat alles bestens geklappt), gutem Essen und vernünftigem Preis-Leistungsverhältnis. Perfekt wäre er gewesen, wenn die Wartezeit auf den Hauptgang die Toleranzgrenze nicht etwas überschritten hätte. Da half auch die ehrliche Entschuldigung der sympathischen Chefin wenig. Was auch gefehlt hat und vielleicht einen kleinen Überbrückungsbeitrag hätte leisten können: Ein kleines Gedeck mit Aufstrichen zum Körbchen dazu und/oder der eine oder andere Gruß aus der Küche, als "Lebenszeichen" (es gibt uns noch)quasi....

 

Trotzdem werden wir wieder kommen, und das sogar sehr gerne!

 

Haltestelle 4 - klein

 

 

Anton, Heidrun & Christian beim Bestellen - da war die Welt noch in Ordnung

 

Haltestelle 2 - klein

 

Besser geht´s nicht: Schulterscherzl vom Feinsten, hevorragend auch die Rahmlinsen

 

Haltestelle 3 - klein

 

Wirklich eine Gaumenfreude: Ofenfrisches Bratl-Mix mit Serviettenknödel und Krautsalat

 

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