Ein einfaches, kräftiges und wohlschmeckendes Essen für die kältere Jahreszeit
Krumbira im Blech
Rumaer Kartoffelauflauf
Der Herbst ist ins Land gezogen, und er hat eigentlich schon winterliche Temperaturen mitgebracht. Damit kommt in der Küche auch wieder die Zeit für kräftigere Gerichte, wie z.B. Eintöpfe oder Aufläufe. Ich möchte heute ein sehr traditionelles Rezept aus der Küche meiner Familie vorstellen. Wir sind Donauschwaben - sie können auch gerne Volksdeutsche sagen - die kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges ihren Bauernhof in Ruma (ca. 50 km von Belgrad entfernt) verlassen mussten, und in Österreich eine neue Heimat gefunden haben. Bei diesem Gericht wurde vieles verwendet, was Haus und Hof hergegeben haben: Zwiebel und Kartoffeln aus dem eigenen Garten, Wurst und Fleisch aus eigener Schlachtung. Und die Zubereitung ist sehr einfach: Man kann das Gericht eigentlich fertigmachen und gibt es dann für 1,5 -2 Stunden in den Ofen. Nach 1,5 Stunden einmal hineinschauen genügt. Dass man das Gericht auch weitestgehend mit Zutaten aus dem Bioladen zubereiten kann, wurde erst vor kurzem unter Beweis gestellt. Da wurde ich mit Produkten aus der Hofkramerei eingedeckt, und das fertige Gericht wurde auch wieder dort abgeliefert. Und es hat ausgezeichnet geschmeckt, wie man mir berichtet hat.
Fast alle Zutaten biologisch aus der Dorfkramerei, die Würste selbst gemacht
Zutaten
- 2-3 große Zwiebeln - ca. 20-30 dag Reis (Rundkorn)
- ca. 500 dag gesurte Ripperl oder gesurtes Bauchfleisch
- einige Scheiben Teilsames (Geselchtes)
- 2 Krainer Würste oder geselchte Rumaer Bratwürste (Banater)
- 1-1,5 kg festkochende Kartoffeln
- 1/8 l Öl
- Paprikapulver (edelsüß)
- Salz und Pfeffer
- 1 etwas höheres, mittelgroßes, viereckiges oder ovales Blech (Kasserole)
Zu den Zutaten:
- Ripperl oder Bauchfleisch kann man auch frisch kaufen und am Vorabend mit Salz und Pfeffer (event.
etwas Knoblauch) einreiben (einsuren)
- Die geselchten Banater Würste gibt es bereits bei vielen Fleischhauern in der Gegend, zB. bei der Fa. Weiss in Hörsching
- Man kann man auch einige Scheiben geräucherten Speck ins Blech legen und mitbraten lassen, das verfeinert den Geschmack und man kann etwas weniger Öl nehmen. Er wird beim Servieren entfernt, weil er beim Braten bereits seinen ganzen Geschmack abgegeben hat.
- Zur Dekoration aber auch weil sie gut schmecken kann man noch kleine Bratwürstchen oder Frankfurter extra braten und auf und vor dem Servieren auf den fertigen Auflauf geben.
Zwiebeln, Fleisch und Würste sind schon in der Kasserole, jetzt kommen der
Reis und die Kartoffeln, dann würzen, und zuletzt das Öl und das Wasser
Zubereitung
Zwiebel blättrig schneiden und den Boden der Kasserole damit bedecken. Das in Portionen geschnittene Bauchfleisch, das Teilsame sowie die Würste darauflegen und die Zwischenräume mit dem Reis auffüllen. Mit den geschälten und blättrig geschnittenen Kartoffeln belegen. Mit Parika, Salz und Pfeffer würzen und mit Öl übergießen. Dann mit Wasser aufgießen, bis alles mit Wasser bedeckt ist. Bei 200-220 ° ca. 1,5 Stunden im Backrohr braten, bis die Kartoffeln braun und knusprig sind. Bei Bedarf etwas Wasser nachgießen. Falls gewünscht vor dem Servieren mit gebratenen Würstchen garnieren.
Ich habe die beiden letzten Krumbira im Blech erst vor kurzem gemacht, eines für die Hofkramerei und eines anlässlich des Umzuges meines Freundes für die Übersiedlungsmannschaft. Die Angaben im Rezept reichen leicht für 6-8 Personen. Sie können gerne auch eine kleinere Kasserole (Blech) nehmen und die Mengen ein bisschen veringern.
Tipps
- Da es sich um ein eher kräftiges Gericht handelt, passt ein Kraut- oder Gurkensalat gut dazu. Wir nehmen noch zusätzlich Senf und Ketchup.
- Als Getränk empfehle ich Bier, wir haben aber auch schon einen trockenen Weißwein (zB. Grüner Veltliner) oder einen nicht zu fruchtigen Rosé dazu getrunken. - Sollte etwas übrig bleiben, lässt sich das Gericht am nächsten Tag zugedeckt im Dampfgarer bestens regenerieren.
Alles ist fertig, ab ins Rohr damit. Die Würstchen kommen erst am Ende darauf