Der neue Almtalerhof

 

Ein erstes, vorläufiges, aber durchaus positives Erlebnis

 

 

Vor einigen Wochen habe ich im „Was ist los“ folgendes gelesen: „Gut, dass das Restaurant Almtalerhof gerettet ist“. Da sind in mir als Ex-Trauner alte Erinnerungen aufgestiegen, an Hawaii-Schnitzel mit Ananas und zahlreiche "runde" Familienfeste. Und ich teile die Meinung des Redakteurs, dass es ohne Almtalerhof in Traun kulinarisch ziemlich schlecht aussehen würde: Das Restaurant im Schloss schwankt beträchtlich in der Qualität, und das Ventuno ist leider kontinuierlich auf dem Abwärtstrip. So haben wir das mit solchen Vorschusslorbeeren bedachte Restaurant einfach einmal besucht. Mit insgesamt 5 Personen in kleiner Runde, familiär sozusagen, und mitten unter der Woche.

 

Wir hatten im Raucherbereich reserviert, konnten aber - nachdem unsere Raucher zum Teil ausgeblieben waren - dann problemlos ins Kaminstüberl wechseln, weil das Lokal ziemlich schwach besucht war. Uns überraschte sehr positiv die neue, sehr helle und freundliche Einrichtung. Negativ war die Akustik, denn ein gut besetzter Tisch von Biertrinkern in der Nachbarschaft genügte, um unsere Unterhaltung massiv zu erschweren. Aber bleiben wir beim Positiven: Eine knackige, d.h. kompakte Speisekarte, und eine flotte und freundliche Bedienung. Aber das ist bei einem schwach besetzten Lokal keine besondere Kunst. Dazu eine Empfehlung aus der Küche, der wir auch z.T. gefolgt sind. Doch dazu später.

 

Beginnen wir mit dem Aperitif, für den es ebenfalls eine Empfehlung gab. Nein, ich meine nicht das kleine Freistädter Bier , das mundete ohnehin, sondern vielmehr das Glas Prosecco Treviso und den Esprit de June, einen französischen Weinblütenlikör mit Tonic. Die Vorspeisen waren schnell auf dem Tisch,  mein "2erlei vom Kalbskopf war ebenso wie die Rindsuppe mit Kaspressknödel und das Carpaccio und Tartare vom Beef mit Thunfischmayonnaise und Balsamico Ei durchaus ansprechend.

Bei den Hauptspeisen habe ich mich für Surf & Turf- mit € 28,90 eines der teuersten Gerichte auf der Karte - entschieden, und diese Entscheidung auch nicht bereut. Von den angebotenen Beilagen - zwei davon und ein Dip sind im Preis inkludiert - wählte ich eine große Ofenkartoffel und Blattspinat sowie ienen Knoblauch-Kräuterdip. Das Filet auf den Punkt medium gegart, zart und saftig,  die Beilagen kongenial und sehr stimmig. Meine Gattin war mit ihrer Riesenportion eines "Tortilla-Wraps mit Rinderfiletstreifen mit Basmatireis und Wok-Gemüse weniger zufrieden. Sie hatte inirseits einfach nicht die optimale Wahl getroffen, andererseits halte ich die ganze Kombination für nicht besonders gut gelungen. Miren Bruder war mit dem Wiener Schnitzel vom Schwein durchaus zufrieden, und die beiden anderen Gäste mit den Schweinefiletspitzen - übrigens die Empfehlung des Hauses - auch.

Die beiden gewählten Nachspeisen waren nicht besonders erwähnenswert, ich habe mir die Schok-Passionsfruchtschnitte eigetnlich nur angetan, weil ich auf das Bratapfeleis neugierig war. Und das war lecker! Ansonsten ist die Dessertauswahl eher bescheiden, hier gibt es sicher noch Luft nach oben.

Was die Getränke betrifft, habe ich die Aperitifs und das Bier schon gelobt, auch die Weinauswahl ist risikolos. Sowohl der Zweigelt vom Nittnaus als auch der Blaufränkische vom Kerschbaum (das Achterl um € 4,40 bzw. 4,70)  schmeckten vorzüglich.

Das Resumée ist also positiv, das Preis-Leistungsverhältnis stimmt gerade noch. 200 € für 5 Personen ist nicht viel, allerdings hatten nur 2 davon eine Nachspeise und es war keine Flasche Wein und kein Digestif dabei. Weitere intensive Tests werden daher dringend empfohlen!

 

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Gemütlich sitzen und gut speisen im neuen Ambiente im Almtalerhof in Traun

 

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Große Portionen, die gut aussehen und ebenso schmecken: Winterlicher Balttsalat mit

Garnele und Zitrusfrüchten

 

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Für den süßen Geschmack empfehlenswert: Schoko-Passionsfruchtschnitte mit Bratapfeleis

 

 

 

 

 

Erdäpfelküche

 

Mit den Seminarbäuerinnen die kulinarische Vielfalt der

tollen Knolle erkochen

 

Sie sind mir schon ans Herz gewachsen, die Koch-und Backkurse bei den Seminarbäuerinnen des LFI. Die auf der Gugl sind für mich die angenehmeren: Ich muss nicht so weit fahren, habe einen bequemen und sicheren Parkplatz und die Ausrüstung der Küche ist natürlich um Klassen besser. Aber auch jene in der Bezirksbauernkammer Urfahr haben ihren Reiz, sie sind einfach ein bisschen familiärer. Was bei beiden Veranstaltungsorten gleich ist, ist die kompetente Leitung, die praxisorientierte Arbeitsweise, die guten Unterlagen und die kollegiale und unkomplizierte Arbeitsatmosphäre: Das geht vom „Küchen-Du“ über die 2er oder 3er Kleingruppe, die sich an 1-2 Rezepten versucht, bis zur gegenseitigen Hilfsbereitschaft und der Einstellung „Ich bin mir für nichts zu schade“, vom Kartoffelschälen bis zum Abwaschen.

 

So war es auch beim Kurs „Erdäpfelküche - Entdecke die kulinarische Vielfalt der tollen Knolle“ unter der Leitung von Elisabeth Pirngruber aus Kirchschlag. Von der Erdäpfel-Kürbis-Apfelsuppe mit Kaffeeschaum über Erdäpfel Cordon bleu und Erdäpfel-Schupfnudeln mit Schinken und Käse bis zu den süßen Mohnnudeln und einem Mostschober war alles dabei, was Spaß macht und auch gut schmeckt. Wir uns quer durch die verschiedensten Rezepte durchgekocht und die gemeinsame Verkostung zum Abschluß war wirklich ein Highlight.

 

Das Rezept für Erdäpfel Cordon bleu, das mein Freund Joe und ich gemeinsam zubereitet haben, finden sie schon in meiner Rubrik „Neue Rezepte“. Die gebackenen Schupfnudeln mit Nuss und Honig habe ich erst letzte Woche als Nachspeise zuhause gemacht. Sie sind gut gelungen, das Rezept folgt in Kürze. Ich freue mich schon auf den nächsten Kurs, diesmal wieder auf der Gugl. Dabei wird es um etwas typisch Oberösterreichisches gehen, nämlich um die Knödelküche!

 

 

 

 

Erdäpfel 2 kleine

 

So entstehen frische, köstliche Erdäpfelnundeln und Gnocci

 

Erdäpfel 3 kleine

 

Es ist angerichtet - Verkostung und Manöverkritik können beginnen

Lebkuchen und Vollwertbäckerei

 

Zu welchem Kurs sonst als zu einem Backkurs für Weihnachtsbäckerei sollte man sich Anfang Dezember anmelden. Und wenn´s ein bisschen gesünder geht wie normal sollte das für die ohnehin opulenten Feiertage nicht schaden.

 

Gesagt getan, und so fanden sich mein Freund Joe und ich gemeinsam mit einem weiteren Herrn und neun Damen zum gleichnamigen Kurs der Seminarbäuerinnen am LFI in Urfahr ein. „Schmackhafte Rezepte für (vor)weihnachtliche Stimmung" versprach der Untertitel, und Seminarleiterin Waltraud Hofstadler aus Alberndorf sorgte souverän dafür, dass dieses Versprechen auch eingehalten wurde. Wie immer gab es ein übersichtliches Rezeptheft, das zunächst ausführlich durchbesprochen wurde. Dabei wurden bereits eine ganze Reihe von Fragen beantwortet, zB. wo man die erforderlichen Zutaten wie Einkornvollmehl bekommen kann und welchen Unterschied es zwischen Vollzucker, braunem oder gelbem Zucker und Rohrzucker gibt. Außerdem wurde der Umstieg von weißem Mehl auf Dinkelfein oder -vollmehl, Einkornvollmehl oder Roggenmehl besprochen. Es empfiehlt sich nicht radikal umzusteigen, sondern zB. zunächst die Hälfte des traditionellen Mehles durch Vollwertmehle zu ersetzen.

 

Dann ging es zur Tat und es wurde gemeinsam ein Lebkuchen Grundteig zubereitet, bevor in 2er-Gruppen sechs verschiedene Rezepte umgesetzt wurden. Joe und ich machten uns über den Topfenstollen her, und wir hatten die perfekte Wahl getroffen. Was mir sonst noch gut geschmeckt hat waren die Kürbiskernkipferl, der Karotten-Lebkuchen und die Eisenbahner. Ich habe die Eisenbahner schon mehrmals gemacht, aber nicht in dieser Form als „Doppeldecker“. Das werde ich sicher noch vor Weihnachten zuhause probieren. Am Schluss gab es noch die eine oder andere Kostprobe. Und jeder Teilnehmer konnte Kostproben von allen zubereiteten Keksen und einen fertigen Lebkuchenteig mit nach Hause nehmen. Und jede Menge Anregungen mit dazu!

 

 

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Kursleiterin Waltraud Hofstadler zeigt wie´s richtig geht

 

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Eisenbahner - Doppeldecker: Ein neue Variante eines bekannten

Rezeptes

 

 

Versuchungen aus der Strudelküche

 

Ein Abendkurs mit den Seminarbäuerinnen der Landwirtschaftskammer

 

Schürze umbinden, zuhören und dann auch zupacken hieß es am 12. November auf der Gugl. Ich hatte gemeinsam mit meinem Freund Joe einen Backkurs mit dem Titel "Versuchungen aus der Strudelküche" belegt. Damit wollte ich an eine alte Familientradition anschließen: Meine Mutter war eine ausgezeichnete Strudelköchin, und auch mein jüngerer Bruder beherrscht die Kunst des Strudelziehens ganz ausgezeichnet.

 

Der Kursleiterin Frau Straßmayr, eine Bäuerin aus Alkoven, gelang es auch ganz schnell uns allen die Angst vor dem Strudel zu nehmen. Jeder Teilnehmer bereitete seinen eigenen Teig zu, in kleinen Gruppen wurden dann die verschiedenen Füllungen vorbereitet. Besonders die Zubereitung des Teiges und das Ausziehen desselben wurden vom geheimnisumwitterten Mythos befreit. Alles ging schnell und leicht, die Ergebnisse waren respektabel.

 

In den drei Stunden haben wir zunächst einen Strudel als Suppeneinlage gemacht (gekochter Strudelteig). Dann einen Blunzen Sauerkrautstrudel, einen Strudel mit Faschiertem, Strudelgolatschen mit Porree-Speck Füllung und Strudeltulpen mit Räucherforellen-Apfel-Salat. Aber auch der süße Gusto kam nicht zu kurz. Wir bereiteten einen ausgezeichneten Millirahmstrudel  mit Vanillecreme und als Höhepunkt eine Slowenische Schichttorte (Gibanica) zu. Diese Aufgabe haben Joe und ich übernommen und es war wohl die áufwändigste . Die Hochzeitstorte, wie sie auch genannt wird, besteht aus einem Mürbteigboden und drei verschiedenen Füllungen (Nuss-, Apfel- und Topfenfülle), die in sechs Schichten - jeweils getrennt durch runde Strudelblätter - aufgebracht werden. Hat prächtig ausgesehen und hervorragend geschmeckt!

 

Apropos geschmeckt: Versteht sich von selbst, das wir alle hergestellten Strudelvariationen am Schluß auch noch verkostet haben. Und es blieb ncoh genug übrig, um auch eine kleine Kostprobe mit nach Hause zu nehmen. Danke Frau Strassmeier, besser geht´s nicht!

 

 

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Joe & ich bereiten die Füllen für die Gibanica (Strudel-Schichttorte) vor

 

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Kompetent und praxisnah: Die Kursleiterin Fr. Strassmeier aus Eferding

Der Landhof – eine Oase der Ruhe im Industriegebiet

 

Vergangene Woche habe ich meine Kollegen nach unserer Vertriebssteuerungssitzung zum Abendessen eingeladen. Es war meine letzte Sitzung, weil ich Ende September zunächst auf Urlaub und dann mit Jahresende in die Pension gehe. Die Wahl fiel auf das altehrwürdige Restaurant Landhof im Industriegebiet am Hafen. Ausschlaggebend dafür waren die schnelle Erreichbarkeit von der voestalpine aus über die Autobahn, eine mehr als ausreichende Anzahl von Parkplätzen und – last but not least – eine Empfehlung meines Kochfreundes Joe.

 

Was uns dort erwartet hat, lässt sich mit der Bewertung aus dem Gourmet Portal „Gute Küche“ sehr schön zusammenfassen: „Ruhige Lage, gemütliche Innenausstattung, ausgezeichnete Küche, erstklassige Weine, schöner ruhiger Gastgarten und Innenhofgarten sowie gute Parkmöglichkeiten.“ Ergänzen möchte ich das noch durch „sehr freundliche und aufmerksame Bedienung und ein vernünftiges Preis-Leistungsverhältnis“. Es war ein langer Sitzungstag mit einem ausgesprochen schönen Abend, an dem wir als einzige Gäste im Innengarten des Restaurants Platz genommen hatten. Die Speisekarte des Restaurants unterscheidet sich von jener des Gasthausbetriebes, der angeblich auch als gehobene Kantine der Firma Plasser und Theurer geführt wird. Neben der Standardkarte gibt es auch eine Tageskarte sowie eine gut sortierte Weinkarte, auf der sich das Who is Who der österreichischen Weinszene widerfindet.

 

Nach einem feinen Bierchen als Aperitif – es gibt sowohl Weißbier als auch Zwickel – labten wir uns an einer ausgezeichneten Kürbiscremesuppe, an hausgebeiztem Lachs, Jakobsmuscheln und einer Consommé mit Kaspressknödeln. Meine Kürbiscremesuppe war in Ordnung, und auch meine Kollegen waren zufrieden. Bei den Hauptspeisen spannte sich der Bogen von hausgemachten Gnocchi mit Tomaten Oliven und Bergkäse über Tournedos vom Rind mit Steinpilzen, Erdäpfelkrapfen und Marktgemüse bis zum Lammkarree mit Kräuterkruste auf mediterranem Gemüse und Rosmarinerdäpfeln. Ich hatte „Erlesenes vom Kalb“ bestellt, Rücken, Leber und gebackenes Bries mit Erdäpfeln und Stangensellerie. Ich war ebenso wie alle anderen wieder rundherum zufrieden. Eine Flasche Riesling von Bründlmayer und ein offener Zweigelt Heideboden vom Nittnaus waren kongeniale Speisenbegleiter. Am Ende reichte es nur bei einem Kollegen für eine Nachspeise, alle anderen gaben sich mit einem Mocca und aufgrund der Tatsache, dass wir ja alle mit dem Auto gekommen waren, ohne Grappa, zufrieden. Das Holunderblüten-Parfait mit Himbeeren hat gut ausgesehen, gekostet habe ich es aber nicht.

 

Alles in allem ein unspektakulärer aber gemütlicher Abend nach einem aufregenden Büro-Tag. Kein Haubenrestaurant, aber gehobene Gasthausküche auf regionaler Basis mit einem internationalen Touch. Dazu ein überdurchschnittlich freundliches und aufmerksames Service, eine überragende Weinkarte und ein vernünftiges Preis-Leistungsverhältnis. Ich würde sagen, eine insgesamt gute Empfehlung!

 

 

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Eine kleine Idylle im Industriegebietes am Hafen

 

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Schmeckt wirklich gut: Erlesenes vom Kalb im Landhof

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