Kliemstein – Das Restaurant im Salzamt

Was ist das Kliemstein eigentlich? Ist es ein Restaurant oder ein Künstlerhaus? Oder gar ein geheimer Klub von Weinliebhabern, die hier hinter verschlossenen Türen in ehrwürdiger Umgebung ihre Baccanalien abfeiern? Oder nur das Nachfolgelokal eines Weinhändlers (Vino Vitis) mit eigener Glasmanufaktur (Angelus) und einem Tausendsassa (Michael Müller) als Patron, der hier seinem Hobby (Kochen mit portugisischen und spanischen Einflüssen) fröhnt? Wir haben letzte Woche hinter die Kulissen geblickt, und uns Klarheit verschafft: Das Kliemstein ist in der Hauptsache ein Restaurant, und darüber hinaus von allem vorher aufgezähltem ein bisschen was.

23621 Salzamt Müller

Das Kliemstein (Restaurant im Salzamt) an der Donaulände mit seinem kochenden Patron Michael Müller

Es war ein sehr regnerisch-kalter, unfreundlicher Mittwochabend. Im Fernsehen gab es das Halbfinale Bayern gegen Dortmund, und ein größerer Tisch hatte kurzfristig seine Reservierung abgesagt. So waren wir vier die einzigen Gäste in dem seit Ende September 2017 eröffneten Lokal, und Patron Michael Müller gehörte uns ganz allein. Er hatte alle Zeit der Welt, nicht nur köstlich für uns aufzukochen, sondern auch alle unsere Fragen geduldig zu beantworten. Und uns die eine oder andere Geschichte über seine Herkunft und seine Familie, seine abwechslungsreiche Vergangenheit und die Geschichte des Hauses zu erzählen. Wir hörten ihm fast ehrfurchtsvoll und geduldig zu, und ließen uns nebenbei noch zu allerhand sonstigem anstiften. So z.B. zum Kliemstein Black Amber Bier als Aperitif, das sich für mich leider als unbefriedigender Ersatz für das eigentlich gewünschte Zwickel entpuppte. Ich hätte mich ebenso wie unsere Freundin Judith für einen Grünen Veltliner Lagensekt entscheiden sollen. Und er überredete uns auch zum kompletten sechsgängigen "Menü der kleinen Gaumenfreuden" um € 44-/Person. Dazu kam noch ein Gedeck um € 4.-/Person sowie ein Gruß aus der Küche zu Beginn und einer zum Ausklang.

Ja, jetzt wissen Sie es, es gibt im  Kliemstein abends eigentlich keine Speisekarte . Nur komplette Menüs ab 3 Gängen und Snacks an der Bar. Das Menü wenn man will auch mit kleiner oder großer Weinbegleitung. Wir vier waren alle mutig und wählten das größere von den kleinen Menüs, wobei sich Patron Müller als sehr flexibel erwies. So wurde in zwei Fällen die Consomme mit Sherry ohne Probleme durch eine sehr schaumige Spargelcremesuppe ersetzt, und in einem Fall die Entenbrust durch Truthahn. Aber nun zum Anfang, zunächst zum Gedeck, das aus verschiedenen Sorten Brot mit einem Kren-Preiselbeeraufstrich, Olivenöl und Meersalz bestand. Dann folgte gleich der Gruß aus der Küche, die schon in den OÖ. Nachrichten gelobten Spießchen mit einem kleinen Chorizo-Würstchen und Tortilla. Lustig anzusehen und gut im Geschmack. Nach dem Amber-Bier hatte ich mich als Begleiter zum ersten Teil des Menüs für einen Verdejo aus dem spanischen Weinbaugebiet Ruedo entschieden. Der passt bis zur Entenbrust ganz gut, ein bisschen kälter hätte er sein können.

Salzamt Gruß a.d. Küche Salzamt Gewürzhuhn

Ein vielversprechender Start: Chorizo-Spiesschen und Gewürz-Hühnerbällchen mit Lattich, Karotten und Spinat

Der Einstieg ins Menü erfolgte über Gewürzhuhn-Bällchen mit Sesam, gegrilltem Lattich und Salat aus Karottenstreifen und Spinat, gefolgt von einer Tasse Consomme double mit Sherry und kleinen, frittierten Tintenfischen. Nett angerichtet, geschmacklich ohne Makel. Hinter dem Titel „Spargel, Fisch Gröstl“ verbarg sich ein köstlicher, norwegischer Skrei mit Spargel aus Eferding und Eachtlinger Kartoffeln aus dem Lungau. Alles einmalig gut, überall die passende Story dazu. Auf die Eachtlinger werde ich beim Digestif nochmals zurückkommen. Dann folgte als Hauptgericht eine rosa auf den Punkt gebratene Entenbrust - für meine Gattin viel zu rosa, da hätte man auch vorher fragen können - mit hausgemachten Nudeln und Steinpilzen und der einen oder anderen „Eachtlinger“. Für mich alles bestens, auch wenn die Steinpilze zu dieser Jahreszeit natürlich nicht frisch sein konnten. Jetzt war es höchste Zeit für einen roten Begleiter. Die Wahl fiel auf einen Burgunder, und zwar auf einen Pinot Noir 2007 vom Weingut Frühwirt aus Teesdorf in der Thermenregion. An sich eine gute Wahl, aber nicht die allerbeste, wie uns Patron Müller mit einer Kostprobe eines Nebbiolo aus dem Piemont kurz darauf eindrucksvoll bewies.

Schon etwas müde und satt näherten wir uns schließlich dem Ende unseres Festmahles, das mit einer kreativen und dekorativen Käsevariation (Käse hoch 3) eingeläutet wurde. Schaute sehr kreativ und pfiffig aus, der Geschmack kam da aber nicht ganz mit. Dann die Nachspeise oder besser gesagt ein Nachspeisen-Potpourri mit Apfeleis, Ananas-Parfait, Erd- und Heidelbeeren, einem kleinen Blätterteiggebäck und das alles auf einem Spiegel Erdbeersauce. "Da gibt es nichts zu meckern", hätte der Schuhbeck gesagt, und der Lafer hätte dazu nur genickt. Höchste Zeit für einen Digestif, und nun komme ich zurück zum „Eachtlinger“, der auch als Brand einen guten Eindruck machte. Schnell noch einen Espresso - mit einer Praline stilvoll serviert - und dann die Rechnung. Aber nein, da kam vorher noch eine kleine Überraschung: Zuckerwatte für alle vier, eine schöne Erinnerung an unsere Kindheitstage.

Salzamt Spargel Fisch Gröstl Salzamt Entenbrust

Skrei mit  grünem Spargel und Eachtlinger-Gröstl    Rosa Entenbrust mit selbstgemachten Steinpilznudeln

 Wir haben zu viert inkl. Trinkgeld 270.- € bezahlt, nicht gerade wenig, aber auch nicht viel, für alles was geboten wurde. Wir haben ausgezeichnet gespeist, gut getrunken, und uns sehr gut unterhalten. Wir haben viel über das Haus, die Küche, den Chef und seine Leidenschaften, sowie seine Aus- und Umbaupläne erfahren. Auch über die Events bzw. Veranstaltungen in der nächsten Zeit haben wir uns informiert. So gibt es einen Jour fix jeden Freitag von 16 bis 18 Uhr mit einer Weinverkostung um 17.00 Uhr, regelmäßige Weinstammtische (die nächsten am 9. Mai und dann am 6. Juni jeweils um 18.30 h) und Bacchanalien (die nächsten am 31. Mai und dann wieder am 26. Juli jeweils um 18.30 Uhr). Und übrigens: Jeden Mittwoch gibt es ab 12.00 h einen Gourmet Lunch um € 15.-.

Wir haben beschlossen, die guten Erfahrungen dieses Abends mit anderen zu teilen, und auf jeden Fall demnächst selbst wieder ins Kliemstein zu gehen!

Salzamt Ananas Kokos Hollunderblüte Salzamt Zuckerwatte

 Köstliches Dessert-Potpourri mit Eis und Früchten                            Zuckerwatte - Erinnerungen an die Kindheit

Kuba: Die Höhepunkte liegen nicht auf kulinarischem Gebiet

Jetzt hat sie endlich geklappt, unsere schon lange geplante Kuba-Reise. Vom 8.-21. März 2017 waren wir im Rahmen unserer Tour "Die Höhepunkte Kubas" unterwegs. Wir haben dabei viele unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Eines gleich vorab: Aus kulinarischen Gründen lohnt es sich nicht, 12 Stunden im Flugzeug zu sitzen, um nach Kuba zu reisen. Es gibt kaum eine regional bedeutende und schon gar keine herausragende Küche. Und auch keine heimischen Weine, die kommen meist aus Spanien. Das Bier und das Kola sind nicht international, sondern werden im Land hergestellt, sind aber durchaus genießbar. Lediglich der Rum ist erste Klasse, und die Cocktails wie Mojito, Daiquiri, Pina Colada oder das allseits bekannte Cuba libre sind legendär. Und das sind nur einige davon, es gibt noch viele andere mehr.

Canchanchara in der Casa de la trova TrinidadJincila Begrüßungsdrink

Chanchaancara und Jincilla, zwei typischee, lokale Begrüßungsdrinks auf Rum-Basis.

Die Küche in Kuba ist ein Gemisch der vielen Völker und Kulturen, die in diesem Land ihre Spuren hinterlassen haben. Das beginnt bei den Spaniern, und endet bei den unbeliebten Amerikanern. Dazu der Einfluss der afrikanischen Sklavenküche sowie der mexikanischen und vor allem kreolischen Nachbarn. So gibt es fast jede Art von gebratenem Fleisch, Reis, Kartoffeln und Teigwaren. Die Hauptsache alles weich gekocht und kaum gewürzt. Ebenso weich und eher geschmacklos ist das Brot. Das Klima erlaubt dazu eine reiche und vielfältige Ernte von Gemüse- und Obst. Dieses kommt meist roh auf den Tisch, Gemüse wir Kraut, Tomaten und Gurken vor dem Essen, und Obst wie Ananas, Mangos oder Papayas nach dem Essen.

Typischer Mittagsteller mit Hühnchen Congris und MalangaGemüse Rohkost Kuba

      Typischer Mittagsteller im Ausflugslokal                Gemüse-Rohkost-Angebot am Hotelbuffet

Ein typisch kubanisches Gericht – das unserer Reisegruppe mittags in einem der zahlreichen Ausflugsrestaurants serviert wurde - bestand meist aus gebratenem Fleisch (Huhn oder Schwein), dazu immer Reis mit Bohnen (Congris), Kochbananen (geschmacklos frittiert), Malanga (Kartoffeln) und oder Maniok (Süßkartoffeln). Eher seltener schon gab es Rindfleisch oder Lamm. Und noch eine Besonderheit: Fisch und Meeresfrüchte lieben die Kubaner selber nicht. Die sind eher den Touristen vorbehalten. Und diese dürfen dann auch - von den Calamari über die verschiedensten Fischarten und Garnelen bis hin zum Lobster – bei keinem Hotelbuffet fehlen. Höhepunkt bei unserer Überlandpartie waren einmal zwei am Holzspieß gebratene Spanferkel, die wir in einem typischen Ausflugslokal - in diesem Fall im Nationalpark Guanayara – serviert bekamen. Dazu natürlich die üblichen, schon beschriebenen Beilagen.

Spanferkel Braterei in KubaAusflugsrest. im Naturpark

Ein Höhepunkt Kubas: Gebratene Spanferkel im Ausflugsrestaurant des Nationalparks

Die Desserts sind in der Regel sehr gut, und es gibt überall Eiscreme, wenn auch nur meist 3-4 Sorten. Schokolade, Erdbeere und Kokosnuss sind immer dabei. Am besten geschmeckt haben mir der Reispudding und die Karamellcreme. Bei den süßen Buffets in den Hotels gab es bunte Torten und Kuchen aller Art, kandierte Früchte, Kokoskugeln, und andere pick-süße Köstlichkeiten.

Mehlspeisenbuffet 2 Kuba 2017Süßspeisen Buffet

Das Nachspeisenbuffet bzw. die Desserts waren in Kuba mit Abstand das Beste

Das beste Essensangebot gab es in den besseren Hotels, insbesondere in unserem letzten All Inklusive Hotel in Varadero. Hier war das Angebot natürlich mehr auf den touristischen bzw. internationalen Geschmack ausgerichtet. Fleisch und Fisch wurden frisch gebraten, Pizzas gebacken und Omeletts flambiert, alles vor den Augen der wartenden Gäste. Und das ging vom Frühstück über das Mittags- bis zum ausgiebigen Abendbuffet. Natürlich alles umrahmt von frischem Obst und Gemüse und den köstlichen Nachspeisen. Wäre ich nicht mit einem veritablen Durchfall nach Hause gekommen, hätte ich mir schon in Frankfurt eine Semmel mit warmen Leberkäse oder zumindest eine Weißwurst mit einer Laugenbrezel gekauft. Zeit dafür hätten wir genug gehabt, weil wir hatten unseren direkten Anschlussflug nach Linz verpasst und mussten daher einige Stunden warten.

Tisch im La RoblezaRest. Santa Rosa Maria in Santa Clara

Restaurant La Robleza im Melia-Hotel in Varadero  Restaurant Santa Rosa Maria in Santa Clara 

Zurück aus der Karibik - Nachbarschaftstreffen

Wenn einer eine Reise tut, dann hat er was zu erzählen. Und wenn ihm die Nachbarn in der Zwischenzeit aufs Haus (und auf die Katze) geschaut haben, dann sollte er sich klarer Weise dafür bedanken. Und wenn jemand mehr als zwei Wochen nicht mehr in der Küche gestanden hat, dann ist es höchste Zeit, sich wieder einmal an die Töpfe zu wagen. Gründe genug, um seine Nachbarn zu einem gemütlichen Sonntag-Mittagsessen einzuladen. So geschehen am 2. April, wobei nur der erste und letzte Drink (Mojito und Legendario) aus Kuba stammten. Im Mittelpunkt standen vielmehr Reh und Lamm, sowie der erste Spargel und ein fruchtiges Apfel-Tiramisu. Dazu heimische Gewächse wie eine meiner letzten Flaschen vom Jungen Rivaner 2016 aus Langenlois und ein Falstaff-prämierter Zweigelt aus dem Burgenland. Es hat allen so gut geschmeckt, dass wir den letzten Teil des Menus dann einfach gestrichen habe, sie finden ihn auch nicht mehr auf der folgenden Karte.

Rehragout serviert am TischRehragout mit Reis

Schon als Süppchen ein Ragout vom Rehkitz mit Reis und Endiviensalat

 

Aperitif: Ein Gruß aus Kuba

Mojito für alle

Vorspeise: Sauer macht lustig A

Almochsen- und Spargelvariationen mit Vinaigrette

Junger Sax – Rivaner 2016

Weingut Sax, Langenlois

Süppchen:  Ein Rehlein steht im Walde

Ragout vom Rehkitz mit Gemüse, Reis & Endiviensalat

Zweigelt Qualitätswein 2013

Weinbau Schweifer, Eisenstadt

Hauptspeise: Lammfromm und erdverbunden

Lammrack mit Kräutern, Dillfisolen und Kartoffel-Möhren-Gratin

Kraut- und Gurkensalat

Zweigelt Qualitätswein 2013

Weinbau Schweifer, Eisenstadt

Dessert: Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm

Apfeltiramisu im Glas

Kaffee & Legendario on the rocks

Lammracks mit DillfisolenApfel Tiramisu im Glas

Als Hauptspeise Lammracks mit Dillfisolen und als Dessert Apfel-Tiramisu im Glas

 

 

Radkersburg Jänner 2017

 

Ein kulinarisches Tagebuch

Eine Woche Auszeit in Bad Radkersburg. Das heißt bei uns Frühstückspension im Vitalhotel, das bedeutet fast Unterkunft bei Freunden wie gewohnt. Mit einem ausgiebigen Frühstücksbuffet, das kaum Wünsche offen lässt. Nach einer 3/4 Stunde im Fitnessraum schmeckt es natürlich noch viel besser. Dann der Tag in der Therme, im Quell- oder Vitalbecken, und natürlich in der Sauna-Landschaft. Viel herumliegen, ein bisschen lesen, meist aber nur genussvoll „ruhen“. Ein paar Behandlungen, wie z.B. Maniküre, Rückenmassage und Lymphdrainage. Dazwischen eher nur Wasser trinken. Und abends dann ausgehen, entweder fein essen oder einfach in eine Buschenschank, in eine gute natürlich.

In den letzten Jahren ist uns das eine oder andere Lieblingslokal wie z.B. der Königsberger Hof in Tieschen oder der Stöcklwirt in Neusetz/Straden leider abhanden gekommen, sie haben einfach zugesperrt. Für andere wie z.B. für die Schönen Aussichten in Klöch oder den Krispel in Neusetz war Ende Jänner einfach noch zu früh, sie hatten wegen Betriebsurlaubs noch geschlossen. Da heißt es dann etwas Neues suchen, Freunde oder das Personal im Hotel oder in der Therme befragen, und ein bisschen googeln. So haben wir dann doch wieder die eine oder andere Location gefunden, wo es sich lohnt zu essen, und über die es sich auch lohnt zu schreiben. Im folgenden lesen sie das kulinarische Tagebuch (eigentlich mehr ein "Abendessenbuch") dieser Woche. 

 Barsch mit Garnele

Surf & Turf: Gegrillter Barsch mit Garnele 

 Montag. Wenn man erst am Nachmittag in Bad Radkersburg ankommt, zunächst sein Zimmer bezieht und sein Auto in der Garage parkt, dann in Ruhe auspackt und über den unterirdischen „Schlapfengang“ in die Therme geht, möchte man sich am Abend nicht unbedingt noch einmal anziehen und ausgehen. Da bietet das Restaurant Mehrblick in der Therme die ideale Gelegenheit, im Bademantel Platz zu nehmen, und aus einem doch reichhaltigen Menu-Angebot sein Abendessen zusammenzustellen. Das Vorspeisen- und das Salatbuffet waren in Ordnung, es gab sogar frischen Schinken aus der von mir geradezu verehrten italienischen Aufschnittmaschine. Die Klöcher Traminersuppe mit Weißbrotwürfeln war eher bedeutungslos, sie wie meine Gattin auszulassen wäre besser gewesen. Der gegrillte Barsch mit Garnele in Currysauce mit Reis hat meiner Gattin zwar geschmeckt, mir eher weniger. Ich hatte ein Steirerglück-Schweinsfilet auf überbackenen Schupfnudeln mit einer süßen Calvados-Rahmauce, auch keine wirkliche Offenbarung. Das Fleisch etwas zu trocken und die Schupfnudeln zu zäh, aber die Sauce mit Früchten durchaus interessant.  

Schweinsfilet

Sieht besser aus, als es geschmeckt hat: Steirerglück-Schweinsfilet

Bemerkenswert war vielmehr der von mir gewählte Wein, eine Weißwein-Cuvée aus Weiß- und Grauburgunder sowie Chardonnay namens „Tau“ vom Winzer Gollmann aus Pichla bei Tieschen. Diesen Wein werde ich mir merken müssen, so frisch, fruchtig und doch trocken, mit einem deutlichen Anklang an den Weißburgunder. Die Schokoladenachspeise - einmal in Form einer Mousse und einmal in Form eines Kuchens, mit Erbeerpüree, Früchten und Schlag - haben mich bzw. uns dann wieder etwas versöhnt. Auch das Preis-Leistungsverhältnis ist vernünftig, mit 50 € für zwei Personen inklusive Trinkgeld war die Rechnung durchaus überschaubar. Nicht zu vergessen: Das Service war perfekt!

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Italien in der Altstadt von Bad Radkersburg  - endlich!

 Dienstag. Nicht vergleichbar unsere Erfahrungen am zweiten Abend, wo uns unser Hunger in „Das Altstadthaus“ ins Zentrum von Bad Radkersburg führte. Eine zauberhafte Enoteca mit einem Feinkostladen und einem sehr netten, geschmackvoll eingerichteten Restaurant. Weder die Speise- noch die Getränkekarte überladen, mit einem guten Tagesangebot. So hatten wir bereits gewählt, als der Aperitif – in diesem Fall ein frischer, kühler Prosecco - ankam. Gleich darauf stand schon das Gedeck auf dem Tisch, bestehend aus zwei verschiedenen Pestos - einem Genovese und einem Tomatenpesto - und einem Schälchen besten Olivenöls. Dazu drei verschiedene Sorten köstlichen Brotes, zwei weiße – eines mit Oliven und eines mit Tomaten – und ein dunkles, offensichtlich mit Nüssen. Da hieß es schon höllisch aufzupassen, das man sich nicht schon vor der Vorspeise satt isst.

 

Diese ließ aber gottseidank auch nicht lange auf sich warten. Meine Gattin hatte eine Rote Rüben Cremesuppe mit Wachteleiern gewählt. Die Suppe war appetitlich anzuschauen und rund im Geschmack, die roten Rüben blieben im Hintergrund, keinerlei „erdige“ Töne waren erkennbar. Die Wachteleier waren meiner Meinung nach etwas zu hart gekocht und mit dem Löffel kaum zu zerteilen. Zumindest nicht ohne sich der Gefahr auszusetzen, am Teller resp. am Tisch eine Sauerei anzurichten. Hier waren zweifellos Messer und Gabel gefragt. Mein Tintenfischsalat mit schwarzen Oliven und Beerenkapern wurde nicht nur sehr hübsch in einem Radicchio-Blatt wie in einer Schale serviert, er schmeckte auch ausgezeichnet. Ebenfalls sehr dezent gewürzt, mit getoastetem Weißbrot serviert, und die Portion nicht zu klein. Sogleich wurde ein Glas Tokaier aus dem Jahr 2014 aus dem Friaul - oder wie er ja jetzt heißen muss Friulano - von der Winzerin Isodora Polencic aus Cormons, bestellt. Der Wein - richtig temperiert, strohgelb, mit einer feinen Säure und einer leichter Fruchtigkeit - passte perfekt zum Tintenfisch. Weine von dieser Winzerin gibt es mehrere auf der Weinkarte, sowohl weiße als auch rote. Die Chefin des Lokals mag sie angeblich sehr gerne, was ich durchaus verstehe.  

Rote Rüber Suppe Altstadtwirt  Tintenfischsalat Altstadtwirt

Vorspeisen, die Lust auf mehr machen: Rote Rübensuppe und Tintenfischsalat

mit Oliven und Kapern

Meine Gattin hatte sich für diesen Abend vorgenommen, unbedingt Nudeln zu essen. Also wurden Risotto, Carne und auch Pesce links liegen gelassen, und ein Teller traditionelle Spaghetti mit Fleischsauce bestellt, und dazu ein Insalata Mista. Ich habe mich - nicht nur aus Solidarität  - diesem Trend angeschlossen, und von der Tageskarte Spaghetti mit Trüffelrahmsauce geordert. Uns hat es beiden ausgezeichnet geschmeckt, und so wie es sein soll, ihre Spaghetti ihr, und meine mir, besser. Die Trüffel-Rahmsauce auch sehr dezent, cremig aber doch nicht zu üppig, die Pasta natürlich al dente. Da der dazu sicher bestens passende Barbaresco nicht glasweise ausgeschenkt wurde, habe ich mich für ein Achterl Merlot 2013 entschieden, wieder von unserer Isodora Polencic aus Cormons. Um € 4,80 eine dunkel rubin-granatrote, nach Beeren und Kirschen schmeckende, Occasion. Die Spaghetti Bolognese meiner Gattin für meinen Geschmack ein bisschen zu bissfest, die Sauce ein bisschen zu trocken.

ERdfrüchte in der Salzkruste  Spaghetti m it Fleischsauce

Zweimal klassische Spaghetti: Einmal fein mit Trüffeln und einmal

rustikal mit Fleischsauce 

 „Wann I nur aufhören könnt!“ heißt es in einem bekannten Fernsehspot. Nun, auch wir konnten nicht aufhören, und so bin ich – nach einer Grappa versteht sich – bei einer Schokoladentarte gelandet. Eigentlich nicht nur optisch ein Gesamtkunstwerk, bestehend aus zwei Schnitten flaumigen Schokokuchens, einem Glas mit „besoffenen“ Beeren (Erdbeeren, Himbeeren und Heidelbeeren) und einem Gupf süßen Schlagobers. Auch meine Gattin war mit dem dagegen eher bescheiden anmutenden, aber geschmacklich in nichts nachstehenden Panna Cotta bestens bedient.

Schoko Altstadt 2  Panna Cotta Altstadt

Desserts zum Verliieben im Altstadthaus: Panna Cotta und Schokokuchen

mit frischen Beeren

 So haben wir dann, nach zwei Espressi und nach zwei Stunden feinen Tafelns, um die Rechnung gebeten. Und diese tat unserem Glücksgefühl keinen Abbruch, denn sie betrug keine € 90! Und wir waren uns wie selten einig: Wir haben ein neues, würdiges Lokal für unsere künftigen Thermenaufenthalte gefunden.

 Mittwoch. Zur Wochenmitte haben wir uns beim Aussuchen des Resturants für das Abendessen wirklich schwer getan. Zur Auswahl standen das Restaurant "Casa del Nonno" in Gornja Radgona, also gleich jenseits der slowenischen Grenze, der uns schon bestens bekannte Metzgerwirt im Zentrum von Radkersburg und eine Buschenschank. Für eine weniger touristische und eher urige hätten wir aber nach Klöch fahren müssen, denn in Straden und Tieschen war noch nirgends ausgesteckt. Selbst in Klöch war die Auswahl noch sehr bescheiden, sodass wir uns - nicht zuletzt auch aufgrund der widrigen Straßenverhältnisse (Glatteis) - für den Metzgerwirt entschieden haben.

Trilogie Vorspeise

Steirische Vorspeisentrilogie mit allem was dazugehört beim

Metzgerwirt in Bad Radkesburg

 Ein richtiges Wirtshaus, mit einer Fleischerei und einem Spezialitätengeschäft, wo es Breinwurst, Verhackertes oder Kübelfleisch zu kaufen gibt. Und Mittwoch ist auch der sogenannte "Schmankerltag", da werden z.B. gebratene Ripperl, Stelze, oder Surbratl angeboten. Wir entschieden uns jedoch für Gerichte von der Karte und starteten mit einem Vorspeisenteller "Steirer Trilogie", mit Rindfleisch-Sulz, Vulkano-Schinken und einem Kürbiskernpesto. Gott sei Dank haben wir den gemeinsam gegessen, sonst wären wir bereits nach der Vorspeise satt gewesen. Alles frisch und köstlich, mit etwas Salat, Pfefferoni und Zwiebelringen und einem Körbchen guten Schwarzbrotes serviert.

 Meine Gattin gelüstete  es nach etwas deftigem, und sie bestellte sich das Herrengulasch mit Semmelknödel und einer Schüssel mit gemischten Salat. Das Gulasch herrlich sämig, mit Wadschinken gemacht, wie es sich gehört. Der Semmelknödel etwas weich, und die ganze Portion beachtlich groß. Da wollte ich ihr in nichts nachstehen, und bestellt für mich den Schweinsbraten vom Schopf, ebenfalls mit Semmelknödel und mit Sauerkraut. Das Fleisch köstlich zart, das Saftl so richtig gschmackig, das Kraut gut gewürzt, ja fast etwas zu sauer, könnte man sagen. Knödel und Kraut waren etwas zu weich, um auch das nicht zu verschweigen. Und eine Portion für einen Mann, kaum zu bewältigen. Wir hatten aber noch nicht genug, und bestellten als süßen Abschluss noch ein (eigentlich waren es zwei) Stück Winzerpalatschinke mit Traubenmarmelade, und mit Früchten und Schlagobers garniert. Frisch gemacht und einfach köstlich, da schmeckte man noch die Eier und die Marmelade war sowieso sensationell. Auch die haben wir mit großem Vergnügen gemeinsam verdrückt.

Herrengulasch  Winzer palatschinke

Herrliches Herrrengulasch vom Wadfleisch mit Semmelknödel  Winzerpalatschinke mit

Traubenmarmelade und Schlag

Noch zu den Getränken und zur Rechnung. Ich hatte zwei kleine Murauer Biere vom Fass um je € 2,70, eine alte Zwetschke ebenfalls vom Fass zur Verdauung um € 4,30 und einen Espresso um € 2,10. Der große Vorspeisenteller war um € 9,40 wohlfeil, das Gulasch kostete € 7,20 und der Schweinsbraten € 7,90. Mit dem stillen Mineralwasser und dem Espresso meiner Gattin haben wir nicht ganz € 50 bezahlt. Und dazu vom perfekten Service noch zwei Stamperl Weichsellikör samt Weichseln zum Abschied bekommen. Ein sensationelles Preis-Leistungsverhältnis für eine gute, ehrliche Wirtshausküche und für einen großen Hunger. Der Meztzgerwirt bleibt auch weiterhin einer unserer Favoriten.

 

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Der Thaller in St. Veit: 16 von 20 Punkten und 2 Hauben im Gault&Millau, 

89 Punkte und 2 Gabeln im Falstaff mit steigender Tendenz

 Donnerstag: Der Donnerstag war bereits unser letzter Abend und zweifellos das kulinarische Highlight unserer Thermenwoche. Wir nahmen die mit über 30 km doch einigermaßen weite Anreise in Kauf, und liessen uns im Restaurant Thaller verwöhnen. Mittags speist man dort relativ normal à la carte wie z.B. Wiener Schnitzel oder Blunzn Gröstl, abends dagegen gibt´s nur ein 4-6 gängiges Menu mit einer etwas misteriösen Speisekarte, die nur ein bisschen etwas über die Zusammensetzung der einzelnen Gänge verrät. Man konnte aber immerhin bekanntgeben, was man daraus nicht haben will oder nicht verträgt, und das taten wir auch.

 Beinschinken vom Turrach Schwein  Gesäuerte Forelle vom Thaller kl

Ein fulminanter Beginn beim Thaller: Beinschinken vom Turracher-Schwein

und gesäuerte Forelle

 Meine Gattin und ich wählten beide das Viergang-Menu - genannt "das kleine Orchester" - um € 59, ich dazu noch die Weinbegleitung um € 29.-. Zum Start noch extra dazu den empfohlenen Frizzante Rosé vn Georgio Clai aus Buje in Istrien. Ein sehr gelungener Beginn, muss ich sagen. Das trifft auch auf den Gruß aus der Küche zu, einen Beinschinken vom Turrach-Schwein mit Avocado uns selbstgezogenen Sprossen, originell auf einem Holzbrett serviert. Dann kamen schon die sogenannten "Miniaturen", kleine aber feine Schmankerl beginnend mit einer leicht gesäuerten Forelle, gefolgt von einem Beef Tatar vom Ochs mit fermentierten roten Rübern und schließlich geriebene Bauernbutter mit gemahlenem und geröstetem Weißmohn. Und dazu köstliches Brot, und das alles unter dem Titel "Gedeck" mit € 6/Person in Rechnung gestellt. 

Beef Tatar vom Ochs beim Thaller  Bauernbutter mit Mohn

Beef Tatar vom Ochsen mit fermentierten roten Rüben und geriebene

Bauernbutter mit geröstetem Weißmohn

 Jetzt war es aber höchste Zeit, ins wirkliche Menu einzusteigen. Dazu kam der erste Wein aus der gewählten Weinbegleitung, ein Riesling Federspiel 2014 von F.X. Pichler aus Langenlois. Gut temperiert, mit spürbarem Alkohol, trocken und mit ausbalancierte Säure, begleitete er den steirischen Silberlachs mit Rüben und Karotten, Karottensauce  und Zitrussafterl hervorragend. Dann kam das nächste Glas, ein Grauer Burgunder aus dem Jahr 2013, schon etwas älter und reifer, goldgelb und voll auf der Höhe seiner Kraft, mit kräftigem Körper, vom Weingut Leiner aus der Pfalz. Dazu kam für mich das steirische Mais- bzw. Weidehenderl mit allem, was so dazu gehört, z.B. ein poschiertes Ei und eine ausgezeichnete, rauchige Topinambursuppe. Meine Frau hatte sich für die Erdfrüchte in der Salzkruste mit Gelbwurz und roten Rüben entschieden. Beide Gerichte ausgezeichnet, mein zartes Henderl mit der molligen Suppe für mich natürlich der Favorit.

Frischer Silberlachs vom Thaller   Angus Rind beim Thaller

Der Steirische Silberlachs als eine der Vorspeisen, das Filet vom Angus-Rind

als Hauptgericht                                                                     

Als Hauptspeise gab es für uns beide das Gleiche mit einem kleinen Unterschied: Ein Filet vom Angusrind, rosa gebraten, mit Gänseleber und Süßkartoffelpüree. Meines wirklich medium rare und das meiner Gattin eher well done. "Da gibt´s nichts zu meckern", hätte Alfons Schuhbeck wohl zu diesem Gang gesagt. Dazu einen Pinot Noir von einem kleinen Weingut in Slowenien, dessen Namen ich nicht behalten habe. Und das ist gut so, da hätte es weit bessere Begleiter zu diesem herrlichen Filetstück gegeben, als diesen etwas zu zarten (fast "dünnen") und zu leichtgewichtigen Slowenen.

Vor der wirklichen Nachspeise gab es dann noch einen kleinen Hollerkoch mit Zimtblüten, Schokolade und rotem Hebiskusblütenstaub. Sah sensationell aus und schmeckte auch ganz gut. Der feine, rote Staub reizte aber Nase und Gaumen und sorgte für leichtes Niesen und Husten. Das wiederum verursachte rote Flecken auf dem Tischtuch und auf der Kleidung, was nicht sehr praktisch, aber auch wiederum leicht zu entfernen war. Dazu kam auch gleich der Dessertwein, ein mit 9% Alkohol eher leichter und süßer Ex Vero 2004 vom Weingut Merlitsch in der Steiermark. Keine besonders gelungene Wahl fand ich, auch nicht zum eigentlichen Dessert vom Topaz-Apfel mit Walnusskrokant und Sanddorn. Das allerdings war perfekt. 

Hollerkoch beim Thaller  Topaz Apfel vom Thaller

Eigentlich zwei köstliche Desserts: Hollerkoch mit Zimtblüten und Topaz-Apfel

mit Walnusskrokant 

So verabschiedeten wir uns nach gut zwei Stunden von diesem gastlichen Haus, in dem ich mir vorher noch ein gutes Schnapserl von der Hirschbirne und einen Espresso vom Illy gönnte. Und natürlich die Rechnung in Höhe von € 185,20 bezahlte, und - obwohl diese ziemlich "geschmalzen" war, weil meine Gattin den Abend mit zwei kleinen Flaschen Vöslauer das Auslangen gefunden hatte - auch noch reichlich Trinkgeld drauflegte. Es war uns schließlich gut gegangen, wir waren satt und doch nicht überessen, und wir waren - vielleicht mit Ausnahme des einen oder anderen Weines - rundherum zufrieden. Das Urteil des Falstaff "ehrliche, authentische Küche ohne Schnörkel, immer mit dem besten Geschmack" - konnte ich allerdings nur zum Teil nachvollziehen. Denn Schnörkel gab es meiner Meinung nach doch einige durchaus gelungene!

 

Ein in jeder Hinsicht zauberhafter Abend

Dinner bei Freunden im Zaubertal

Gefreut haben wir uns schon lange, über diese Einladung von Andrea und Leonhard in ihr Haus im Zaubertal. Bei Leuten mit gutem Geschmack kann man nicht nur die Wohnung bewundern, nein, sie kochen, essen und trinken natürlich auch sehr geschmackvoll. So machten sich Christa und Joe und meine Gattin und ich also auf zu einem erlesenen Abendessen ins Zaubertal (siehe Foto).  

Tischgesellschaft

Ein italienisches Abendessen in gediegenem Ambiente mit und bei Freunden

im Zaubertal

Zunächst ein kleines und kühles Bier, bei dem ich dem Hausherrn bei der Zubereitung der Vorspeise auf die Finger schauen konnte. Es dauerte nicht lange, und die Garnelen waren in Engelshaar (Kataifi-Teig) eingewickelt und wurden in heißem Öl frittiert. Dazu etwas Chicorée und eine asiatische scharf-süße Sauce. Vom Getränk her wechselten wir auf einen jungen Grünen Veltliner Jg. 2016 vom Stierschneider in Loiben. Diese Federspiel Qualität war leicht, sehr erfrischend mit gut eingebundener Säure und war den – übrigens ausgezeichnet schmeckenden - Garnelen ein guter Begleiter.

Bis zur Hauptspeise dauerte es etwas länger. Schließlich galt es, ein schönes Stück Rinderfilet zunächst scharf von allen Seiten anzubraten, dann zu würzen und schließlich in einen Salzmantel einzubetten. Wie einen Fisch in der Salzkruste, nur eben ein Rinderfilet. Und dann ab in das Rohr damit, für mindestens 30-35 Minuten, und anschließend noch etwa 10-12 Minuten Rasten. Die Wartezeit verkürzten wir uns nicht nur mit angeregter Unterhaltung, sondern auch mit einem schon etwas älteren Sauvignon Blanc Jg. 2006 aus dem Friaul. Der Wein aus dem Karst und aus dem Barrique schmeckte anfänglich etwas „fad“, gewann aber mit jedem Schluck an Tiefe und Geschmack. Dann war es aber soweit: Die Salzkruste wurde zerschlagen, und das Filet aufgeschnitten. Dazu gebratene Kartoffelwürferl mit Rosmarin und halbierte Kirschtomaten im heißen Backrohr leicht überbacken. Rosa auf den Punkt gegart, medium rare würde ich sagen. Ein so perfekter Genuss, dass ich mich gar nicht traute, nach einem Stück Weißbrot zu fragen. Und wie bei den Italienern üblich, gab es dazu auch keinen Salat. Dafür aber eine ausgezeichnete Rotwein-Cuvée (Cabernet Sauvignon/Merlot/Alicante) aus der Toskana: Einen Saffredi 2000 aus dem Maremma-Gebiet von Elisabetha Gebeti.

Filet Würzen  Vorbereiten Rinderfildet Salzkruste

Das Rinderfilet wird zunächst scharf angebraten, dann mit einer Gewürzmischung

eingerieben und schließlich in die Salzkruste gepackt

Beim anschließenden Dessert war Gastgeber Leonhard kein Risiko eingegangen und hatte verschiedene italienische Torten aus dem „Non Solo Vino“ mitgebracht: Eine Mandel-, eine Schoko-, und eine Kirsch-Amaretto-Torte. Da wir uns nicht entscheiden konnten, nahmen meine Gattin und ich gemeinsam von jeder ein kleines Stück, und haben das nicht bereut. Dazu natürlich einen Espresso. Nicht verschweigen möchte ich auch, dass bei einem solchen Angebot an Köstlichkeiten auch der eine oder andere Digestif von Nöten war. Unter ihnen Grappa, Whisky und ein ausgezeichneter Viel Apricot von Fassbinder.

Eigentlich wäre das alles ja schon genug gewesen, aber Käse schließt ja bekanntlich den Magen. So wurde auch dieses „zauberhafte“ Dinner unter Freunden mit einer kleinen aber feinen Käseplatte abgeschlossen. Mille Grazie, liebe Gastgeber, kann man da nur sagen, a presto und ciao!

Tortendessert

Ein Dessert-Potpurri: Mandel-, Schoko- und Kirsch-Amaretto Torte

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