Silvester 2018 in Wien

Unser Silvsterpfad von Griechenland nach Frankreich

Meistens machen wir es uns zum Jahreswechsel gemütlich: Beisammensitzen bei uns oder einem der Nachbarn, Start mit einem langen und ausgiebigen Abendessen in Form eines Fondues, heißen Steins oder Raclette. Anschließend plaudern und trinken bis Mitternacht. Dann live aus dem Fernsehen Pummerin und Donauwalzer, mit Sekt anstoßen und ein kleines Feuerwerk veranstalten. Und last but not least der unvermeidliche Abschluss mit Bier und Gulaschsuppe oder Chili con Carne.

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Ouzeri Ellas - ein kleines Griechembeisl mit großem Essen: Gemischter Vorspeisenteller mit warmen Pita-Brot

Heuer wollten meine Gattin und ich wieder einmal „ausbrechen“ und beschlossen relativ spät, den Jahreswechsel in Wien zu verbringen. So wurde es dann eine Mischung aus mehr oder weniger geplanten Aktivitäten. Zunächst ging es am Nachmittag mit dem Bus von Linz nach Wien, genauer gesagt zur Oper. Dort wurden wir gleich mit der Übertragung der schönsten Ballettszenen – in unserem Fall war es gerade Schwanensee - empfangen, bevor wir uns auf der Kärntnerstraße ins um diese Zeit noch überschaubare Getümmel des Silvesterpfades stürzten. Was uns aber bereits am späten Nachmittag auffiel, waren die relativ wenigen Verpflegungsmöglichkeiten entlang der Vergnügungsmeile. Wir spazierten über den Stephansplatz und die Rotenturmstrasse direkt in die Wollzeile, wie wir ja Karten für das Kabarettprogramm „Im freien Fall“ im Simpl hatten. Aber vorher galt es noch einen vernünftigen Platz zum Abendessen zu finden.

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Gschmackige und riesige Portionen: Hühnersouflaki mit Kartoffdln und Lamm in Zitronensauce mit Gemüsereis

Da hatten wir zum ersten Mal an diesem Abend wirklich Glück, als wir - schon in der Wollzeile angekommen - beim „Ellas“ vorbeikamen. Das Café Ouzeri Bistro Ellas ist ein kleines, unscheinbares griechisches Beisl. Auch der Gastraum ist klein und eng, ebenso die Tische, man könnte fast Platzangst bekommen. Groß ist das Speisenangebot und groß sind die Portionen. Und gut sind ist das Essen nebenbei auch noch. Wir hatten gemeinsam einen gemischten Vorspeisenteller und dazu ein warmes Pita-Brot mit Olivenöl. Mehr als ausreichend, auch für uns beide. Dann versuchte sich meine Gattin an einem garnierten Hühnersouflaki mit Bratkartoffeln und Gemüse, von dem sicher fast die Hälfte übrig blieb. Ich kämpfte mit einer Portion zarten Lammes in Zitronensauce mit Reis. Einfach köstlich, aber ebenfalls zu viel. Mit Rücksicht auf das im Anschluss auf dem Programm stehende Kabarett verzichteten wir sowohl auf Alkohol als auch auf eine Nachspeise.

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Kein Höhepunkt im Simpl, dafür aber einer im Le Bol am Neuen Markt: Café au lait und Tarte au Citron

Etwas weniger Glück und viel weniger Vergnügen hatten wir beim anschließenden Kabarett im Simpl. Das Programm „Im freien Fall“ war kein Fall für mich und bei weitem das schwächste, das ich in den letzten Jahren gesehen habe. Schwamm drüber, das ist ja keine Kolumne für Kultur- oder Theaterkritik. Ausgeruht und etwas durstig begaben wir uns wieder in Richtung Silvesterpfad. Es war inzwischen 22.00 h geworden, und der Rummel war bereits ziemlich groß. Aber es war noch zu früh, um in diesem Getümmel und im Freien bis Mitternacht auszuharren. Also kamen wir etwas vom rechten Weg ab und – wieder ein ausgesprochener Glücksfall - landeten im „Le Bol“ am Neuen Markt. Bol kann vieles bedeuten, ich habe es für mich etwa mit „die Schale“ oder „die Schüssel“ übersetzt. Zufällig waren auch hier an einem größeren Tisch noch zwei Plätze frei, und es dauerte nicht lange bis sich – wie es sich in diesem Lokal eigentlich gehört - ein junges französisches Paar zu uns setzte. Nicht nur dieses sondern auch das Serviceteam sprach Französisch. Das an einen Feinkostladen mit angeschlossenem Bistro erinnernde Lokal war voll mit gutgelaunten, hungrigen und durstigen Gästen, die sich am umfangreichen Angebot an Speisen und Getränken erfreuten. Meine Gattin wollte ein Dessert und war mit einem „Café au lait“ aus „Les Boissons Chaudes“ und einer „“Tarte au Citron“ von den „Les Patisseries“ überglücklich. In Anbetracht der herannahenden Jahreswende bestellte ich einen Crémant Rosé, und einen zweiten noch hintennach. Ein auf jeden Fall höchst empfehlenswertes Lokal, mit einem überwältigenden Frühstücksangebot.

Kulinarisch war damit der Abend schon zu Ende. Wir schafften es natürlich noch rechtzeitig zum Stephansplatz und begrüßten dort - wie es sich gehört - mit der Pummerin und dem Donauwalzer das neue Jahr. Und wir schafften es auch den Silvesterpfad zurück zur Oper, wo wir um 1.00 h Früh wieder unseren Bus besteigen konnten. Und mit dem ging es dann - schon weitgehend schlafend - dem neuen Jahr und der Heimat entgegen!

Stephansplatz 1 Kärntnerstraße

Jahreswechsel 2018 in Wien: Silvesterpfad von der Oper über die Kärntnerstraße und den Neuen Markt zum

Stephansplatz und über Graben, Am Hof und die Freyung hinüber zum Rathausplatz

 

AmPlatz in Asten

So gut wie keine Fehler gesehen

Nicht nur aufgrund der Schreibweise des Namens denkt man bei diesem Lokal unwillkürlich an einen Fehler. Und auch Asten ist ja nicht unbedingt eine für seine Kulinarik bekannte Gemeinde. Dazu kam noch die bei ausgesprochenem Schlechtwetter - ein rabenschwarzer, verregneter Abend mit viel Verkehr auf der Autobahn - einigermaßen beschwerliche Anreise. Aber im Nachhinein waren wir übereinstimmend einer Meinung: Wir haben mit der Auswahl dieses Restaurants für unser vorweihnachtliches Abendessen absolut keinen Fehler gemacht.

Schauküche im Lokal Gedeck

Eine der vielen Überraschungen in Asten: Die Schauküche im Lokal      Beim Gedeck ist vielleicht noch Platz nach oben 

Das „AmPlatz“ ist leicht zu finden: Erstens ist Asten ja nicht besonders groß, und zweitens liegt es wirklich direkt am Marktplatz. Beim Eintritt scheint es eher saalähnlich" und modern bzw. trendy zu sein. Wenn man aber einmal an seinem Tisch Platz genommen hat, wirkt es viel gemütlicher. Es spielt sich alles in einem Raum ab, in dem sogar eine Schauküche untergebracht ist. Zum Aperitif hatte ich bereits Glück, ich hatte nämlich ein herb-frisches Reininghaus Jahrgangspils geordert. Damit ließ sich die durchaus interessante Speisekarte dann schon in Ruhe studieren, noch dazu wo ein eingermaßen akzeptzables Gedeck serviert wurde. Unter den Vorspeisen findet man nämlich - natürlich als kleinere Portion - auch das eine oder andere Hauptgericht, wie z.B. den gegrillten Oktopus oder die Miesmuscheln in Weinsud. Daneben gibt es noch ein Beef Tatar vom irischen Hochlandrind und eine sehr interessante Salsa. Das Suppenangebot ist eher bescheiden, neben einer Rindsbouillon mit Frittaten gibt es nur noch eine getrüffelte Maronicremesuppe. Wir wählten das Beef Tatar mit Wachtelei, Sardellencreme, Oliven, Kresse, gesalzener Butter und Lauchasche, und waren damit rundherum zufrieden. Wir wurden uns nur nicht ganz einig, ob das dazu servierte selbstgebackene Weißbrot getoastet war oder nicht, aber fragen wollten wir das dann auch nicht. Ich persönlich wählte den kleinen, 17 Stunden sous-vide gegarten Oktopus mit Gemüse Bulgur und Tomatenessenz. Der Ruf, der diesem Gericht vorausging, erwies sich als durchaus gerechtfertigt. Ein bisschen enttäuscht war ich vom dazu gewählten Wein, einem Riesling 2016 von F.X. Pichler, der nicht nur alt aussah, sondern ebenso schmeckte. Deutlich besser war ein Gemischter Satz vom Mayer am Pfarrplatz.

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Vorspeisenparade: Der kleine Oktopus sous vide und das Beef Tatar mit viel Fantasie, Wachtelei und Sardellencreme

Bei den Hauptspeisen fiel uns die Auswahl auch nicht wirklich schwer. Erstens ist das Angebot zwar abwechslungsreich, aber durchaus überschaubar. Und zweitens hatte jeder von uns relativ fixe Vorstellungen. Mein Freund und „Einlader“ hatte sich schon zuhause beim Studium, der Speisekarte im Internet auf Miesmuscheln in Weißweinsud mit Creme fraiche, feinen Kräutern und Weißbrot festgelegt. Die Muscheln waren grundsätzlich gut, aber schon beim Servieren relativ kalt. Darüber hinaus fehlte die Sauce, sodass das dazu servierte Weißbrot vollständig übrig blieb. Der Preis dieses Gerichtes ist aber unglaublich günstig, es wird um € 12,50 angeboten. Der gegrillte Oktopus war klarer Weise auch als Hauptspeise um € 18,70 sehr gut. Meine Gattin hatte sich für das Huhn Tandoori entschieden. Der Name kommt aus dem indischen, und zwar sowohl von der typischen Gewürzmischung als auch von der Bezeichnung des Backofens. Dabei handelte es sich um ein mit Tandoori gegrilltes Maishendl Supreme - ein Bruststück mit Haut und Oberknochen vom Flügel, das sich durch seine Formgebung perfekt anrichten lässt, da es nur einen kleinen Knochen hat - mit Bulgur, Gemüse, gegrillter Zucchini, gegrillte Kaki und Pflaumenglace. Ich habe natürlich gekostet und konnte dem Hähnchen einiges abgewinnen, dem Bulgur mit dem Gemüse eher weniger. Mit € 18,70 war das Preis-Leistungsverhältnis in Ordnung. Mein Hauptgericht war tadellos, aber auch mit Abstand das teuerste. Ich hatte aus der kleinen Steakauswahl das „Surf´n Turf gewählt“. Das war ein 170 g Filetsteak mit einer feinen Garnele, Kartoffel-Pastinaken Gratins und Schmorgemüse. Das Steak so zwischen medium und medium-well, das Fleisch vom irischen Hochlandrind zart und innen noch leicht rosa, gewürzt nur mit Meersalz und etwas frisch gemahlenem Pfeffer, um den Eigengeschmack zu erhalten. Dazu ein gutes Glas St. Laurent vom Netzl, an dem es ebenfalls nichts auszusetzen gab.

Surn Turf Huhn Tandoori

Das Surf´n Turf medium-well von der Steakkarte und das mit Tandoori gegrillte Maishendl Supreme´mit Bulgur und Gemüse

Die Auswahl an Nachspeisen war - sagen wir es höflich – überschaubar, zwei von den insgesamt drei angebotenen Desserts haben wir probiert: Das Tartufo di Pizzo, eine italienische Eispraline, und „Die Maroni“, ein Maronipüree mit Ringlottenmousse, marinierter Birne und Schlagobers. Tartufo di Pizzo ist eine italienische Eisspezialität, die den Trüffelpralinen nachempfunden ist und ihren Ursprungsort in Pizzo (Kalabrien) hat. Das traditionelle Tartufo-Eis wird aus Nuss- sowie Schokoladeneis hergestellt, welches mit einer Schokoladensoße gefüllt (danach wird es eingewickelt und in den Gefrierschrank gelegt) und vor dem Servieren in einer Mischung aus Kakaopulver und Zucker gewälzt wird. Die Portion war beachtlich groß und wurde mit Zimt-Espuma serviert. Für eine Espuma (Spanisch für „Schaum“) wird eine flüssige Speise mittels einer mit Kohlenstoffdioxid gefüllten Kapsel in einem Sahnesiphon aufgeschäumt. Wer hätte gedacht, dass wir in Asten auf Molekularküche stossen würden! Dagegen hatte das ebenso gute aber viel weniger spektakuläre Maronipüree natürlich nur eine geringe Chance.

Tartufo di Pizzo Maronipüree

      Wie ein Segel im Wind: Eispraline Tartufo di Pizzo                  Weniger spektakulär aber auch sehr gut: Maronipüree

Ich bzw. wir waren eingeladen, und ich habe die Gesamtrechnung daher nicht gesehen. Aber ich und auch Sie können sich gerne die Speisekarte des Lokals auf der Homepage anschauen. Für Asten ist das Restaurant eigentlich relativ teuer. Für die gebotene Qualität und für den tadellosen Service stimmt das Preis-Leistungsverhältnis aber wieder. Und vor allem: Hier wird mit viel Fantasie, Kreativität und auch Liebe gekocht. Daher hat uns das „AmPlatz“ sicher nicht das letzte Mal gesehen!

Ein Traditionswirtshaus öffnete wieder seine Pforten

Im Almtalerhof in Traun rauchen wieder die Töpfe

 

Man spricht viel vom Wirtshaussterben, und dass - wenn überhaupt - ein Wirtshaus übernommen oder wieder eröffnet wird, oftmals ein Chinese das Rennen macht. Doch es wagen sich auch immer mehr Profis an diese reizvolle Aufgabe einer neuen Selbstständigkeit. Das letzte bekannte Beispiel ist die Bergdiele mit Chef Oliver Rechberger (Ex-Küchenchef vom Anton), schon etwas länger her ist das Kliemstein im Salzamt mit Patron Michael Müller, und auch das Nepomuk in St. Florian ist so ein Fall, wo Koch Thomas Hofer aus der Pizzeria Palermo am Abend einen Gourmettempel macht.

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Restaurant Almtalerhof in der Leerwies in Traun        Neue Führung mit Christoph Moser und Simon Buchinger

Jetzt stellt sich auch der vor kurzem wiedereröffneten Trauner Almtalerhof in diese Reihe. Seit 1. November haben die beiden Köche Christoph Moser und Simon Buchinger dieses Traditionsgasthaus übernommen. Das kulinarische Angebot reicht vom Imbiss (sogenannte „Kleinigkeiten“) über frisch zubereitete Mittagsmenüs bis zum großen Abendessen mit passender Bier- und Weinbegleitung. Die Karte ist zwar abwechslungsreich, bleibt aber gottseidank überschaubar. Es gibt einige Klassiker der österreichischen Küche wie z.B. Rindsuppe mit Frittaten oder Leberknödel, Wiener Schnitzel vom Schwein oder vom Kalb und Backhendl oder Gulasch. Dazu einiges Innovatives wie z.B. Lachsfilet poschiert mit grünem Tee oder Schupfnudeln mit sautiertem Spinat. Nicht zu vergessen ein angemessenes Steakangebot mit verschiedenen Saucen und Beilagen zur Auswahl. Zu den Kleinigkeiten gehören u.a. ein kalter Schweinsbraten mit Senf und Schwarzbrot, ein Schinkenstangerl mit Kren oder ein Paar Weißwurst mit Laugenbrezel und Händlmaier Senf. Die Dessertauswahl ist nicht sehr groß, aber immerhin findet man z.B. einen besoffenen Kapuziner, zweierlei Schokomousse mit Marillenragout, den jeweiligen Tageskuchen mit Schlagobers und hausgemachten, warmen Apfelstrudel mit heißer Vanillesauce oder mit kaltem Vanilleeis.

Wir waren an einem Sonntagabend dort, nicht gerade der Hauptessenstermin für den gelernten Österreicher. Das Lokal war daher auch nur schwach besucht, wir wurden durch ein perfektes Service und kurze Wartezeiten mehr als belohnt. Meine Gattin und ich fackelten auch nicht lange und bestellten eine Paprika-Kürbiscremesuppe mit Ziegenkäse-Croutons, geschmorte Schweinebackerl auf Kartoffel-Selleriepüree, ein Kalbsrahmgulasch mit Butterspätzle und zum süßen Abschluss noch einen Apfelstrudel mit Vanillesauce. Die Schweinebackerl gut aber nicht zu weich geschmort, mit einem gschmackigem Safterl und zum Püree noch mit Oliven, Perlzwieberl und geschmorten Cherrytomaten serviert. Das Kalbsgulasch mit perfektem Fleisch, die Sauce fantastisch, gut gewürzt, mit einem dezenten Geschmack nach Paprika, die Spätzle natürlich hausgemacht. Dazu ein Pfifferl Gösser Zwickel und 2/8 Gemischten Satz vom Mayer am Pfarrplatz, ein Mineralwasser und einen Espresso. Und das alles um gut 60.- € .

Almtalerhof 26.11.17 Kürbiscremesuppe Almtalerhof 26.11.17 Blattsalat mit Garnelen

Paprika-Kürbiscremesuppe mit Ziegenkäse-Croutons        Blattsalat mit Hausdressing und gebratenen Garnelen

Von unseren beiden Freunden wählte Christa einen Blattsalat mariniert mit Hausdressing, Früchten, Nüssen und Fenchel. Dieser ist wahlweise mit gebratenen Hühner- oder Rinderfilestreifen oder Garnelen erhältlich. Sie entschied sich für die gebratenen Garnelen – alles in allem um € 19 - und war sehr zufrieden. Der Salat knackig mit gutem Dressing, die Garnelen hätten eventuell etwas mehr angebraten sein können. Joe wiederum machte kurzen Prozess und legte sich kurzerhand auf ein Rib Eye Steak mit Pfeffersauce und Bratkartoffeln um € 29.90 fest. Das Steak einfach formidabel, medium gebraten, und die Bratkartoffeln wie von Mama. Der rote Hauswein dazu durchaus trinkbar. Als Nachspeise wählten die beiden Damen den warmen Apfelstrudel, einmal mit heißer Vanillesauce und einmal mit Eis.

Almtalerhof 26.11.17 Kalbsgulasch Almtalerhof 26.11.17 Schweinsbackerl

Kalbsgulasch mit hausgemachten Spätzle                     Geschmorte Schweinsbackerl auf Kartoffel-Sellerie-Püree

Der Service war wie bereits gesagt schwer in Ordnung, und die Atmosphäre im Lokal mehr als angenehm. Die Weinauswahl ist okay, und die Bierauswahl mehr als normal üblich: Neben Trumer Pils, Gösser Zwickl und Zipfer Urtyp wird auch ein Trauner Benediktiner Hefe angeboten. Apropos Angebot: Es gibt die ganze Woche über ein preiswertes Mittagsmenü, und zwar eines um € 6,90 und eines um 7,90. Für einen zusätzlichen Euro erhält man dann wahlweise eine Suppe oder eine Nachspeise dazu. Von der Steakauswahl mit verschiedenen Saucen und Beilagen sollte ich noch berichten, die gibt´s leider immer noch nicht auf der sonst kompletten Speisekarte auf der Homepage. Und jeden Samstagmittag steht eine weitere Spezialität auf dem Programm, nämlich knusprig gebratener Schweinbauch mit warmen Krautsalat und Serviettenknödeln! Also, was hält Sie noch zuhause, nichts wie hin!

Almtalerhof 26.11.17 Apfelstrudel mit Vanillesauce Almtalerhof 26.11.17 nach Tisch

Zum Dessert noch einen guten, warmen Apfelstrudel           Und dann rundherum zufriedene Gesichter!

Reif für ein dickes Lob

Ganslessen im Landgasthaus in Wiesberg 

Darauf hatte sich unsere Weinrunde schon lange gefreut, und wir wurden auch nicht enttäuscht. Das Ganslessen zu Martini beim Reif – genauer gesagt am Sonntag danach – war so gut wie ohne Fehl und Tadel. Der Tisch war reserviert, und das Ganslerl für alle - mit Ausnahme einer Schnitzelesserin - vorbestellt.

 Reif Ganserlessen Gruppe 12.11.17 Ganslessen Reif 11.17 Gansl bei Tisch

Unsere Weinrunde zum Ganserlessen beim Reif: Stattliche und köstliche Portionen, mit Blaukraut und Serviettenknödel, dazu ein guter Roter

Nicht jeder hatte eine Vorspeise, aber ich probierte die Wildcremesuppe mit Topfennockerl (6 €) und war ganz zufrieden. Auch die angebotene Steinpilzsuppe mit Speckpflaumen schmeckte sehr gut. Von üppigeren Vorspeisen nahmen wir mit Rücksicht auf das folgende Ganserl lieber Abstand. Dann kam ohne lange Wartezeit - das ersehnte Tier auch wirklich: Eine Riesenportion mit einem Serviettenknödel und einem Schüsselchen Blaukraut, das auf Wunsch auch gegen einen gemischten Salat getauscht werden konnte. Die Haut knusprig, das Fleisch zart, das Safterl gschmackig und das Blaukraut gut abgeschmeckt und bissfest. Die Portion dieses guten Stücks kostete € 25., und fast die Hälfte davon musste in Alufolie verpackt mit uns gemeinsam den Heimweg antreten. Wir haben´s einfach nicht geschafft! Auch das Schnitzerl vom Bioschwein mit Pommes um € 14,50 mundete ausgezeichnet.

Die Speisekarte insgesamt war sehr abwechlsungsreich, aber nicht überladen. Es dominerte Wild, vor allem Reh und Hirsch. Daneben auch das schon erwähnte Schnitzerl, ein Rindsfilet und ein Zander. Auch bei den Desserts gab es ausreichend Auswahl, alles davon - wie z.B. die Kardinalschnitte, Topfenknödel oder die Eispalatschinke - mit Sicherheit hausgemacht.

Zum Trinken gab´s eingangs einen Pfiff vom Grieskirchner, und dann 3 Achterl von der guten Rotweincuvée Ricciolino vom Igler, das Achterl um € 5.-. Den Abschluss bildete bei mir eine klare Lederbirne und ein Espresso. Bei meiner Gattin mussten es zum Dessert noch Apfelschlangerl mit Vanilleeis, Apfelmus und Schlagobers mit einem Cappuccino sein. Der eine oder die andere probierte auch die lauwarme Jägertorte, die wir vom letzten Besuch im Sommer noch in bester Erinnerung hatten und daher nur weiterempfehlen konnten. Das Service freundlich und aufmerksam, wie man es sich in einem Gasthof dieses Niveaus eben wünscht. Das Preis-Leistungsverhältnis absolut in Ordnung, wir haben zu zweit € 95.- inkl. Trinkgeld bezahlt.

Reif Ganserlessen Wildsuppe 12.11.17 Reif Ganserlessen Apfelschlangerl 12.11.17

Auch die Vor- und Nachspeise waren nicht zu verachten: Wildcremesuppe mit Topfennockerl und Apfelschlangerl mit Vanilleeis und Apfelmus

Wo war dann der Haken, werden Sie mich nach all dem Lob mit Berechtigung fragen. Der Haken war der große, schöne, quadratische Bauerntisch, der aber eigentlich nur für 8 Personen gedacht war. Wir mussten daran zu neunt Platz nehmen, und da wurde es auf einer Seite dann doch ziemlich eng. Eigentlich hätte man noch einen kleineren Tisch dazustellen müssen, was bei der guten Auslastung des Gasthauses offensichtlich nicht möglich war.

Egal, wir haben uns gegenseitig versprochen, wieder zu kommen. Spätestens im Sommer, um den Sonnenuntergang vom schönen Gastgarten aus zu genießen. Und einiges anderes natürlich auch noch……

Ein Kochwochenende zuhause

Letzthin hatten wir sowohl für den Freitag als auch für den Sonntag Gäste zu uns nach Hause eingeladen. Freitag war es ein Abendessen mit unseren guten Freunden Christa & Joe, Sonntag ein Mittagessen mit unseren Nachbarn. Beide Male habe ich selbst gekocht, wenn auch jeweils ein ganz unterschiedliches Menü.

Das Abendessen am Freitag für insgesamt vier Personen stand unter dem Motto „Menü von Jamie Oliver“. Die Rezepte stammten sowohl aus dem Internet als auch aus der einen oder anderen Kochshow aus dem Fernsehen. Die Suppe und die Nachspeise machte ich nicht zum ersten Mal, während die Vor- und die Hauptspeise für mich eine echte Premiere waren.

J.O.Dinner 27.10.17 Garnelencocktail J.O.Dinner 27.10.17 Schweinebauch und Röstkartoffeln

Ein perfekter Einstieg ins Menü: Garnelencocktail mit Lachs und die Zwillinge für die Hauptspeise: Röszkartoffeln und Schweinebauch

 

Der Garnelencocktail als Vorspeise war zwar etwas aufwändig, bildete aber den perfekten Menüeinstieg für den Abend. Eigentlich nur ein Eisbergsalat, aber veredelt mit einer guten Cocktailsauce, mit Gurke, Tomaten, Minzeblättern und Kresse. Dazu Räucherlachs, geschälte Garnelen und Nordseekrabben. Dafür war die darauf folgende Zucchinisuppe mit Minze relativ einfach zuzubereiten, und man kann sie vor allem auf Vorrat machen. Wichtig dafür sind eine gute Gemüsebrühe und die frische Minze, die der Suppe gemeinsam mit dem Cheddar den eigentlichen Geschmack gibt.

Womit wir schon bei der Hauptspeise angekommen wären, einem Schweinbauch Piri-Piri. Auch dieses Rezept lässt sich gut vorbereiten, denn der Bio-Bauch wird als ganzes Stück gut vorbereitet (mariniert) und dann einfach in den Ofen geschoben. Nun, ganz so einfach ist es eigentlich nicht, denn der Bratvorgang wird zweimal unterbrochen: Einmal um Tomaten und Wasser in die Sauce zu geben und ein zweites Mal um den Braten einfach zu übergießen. Aber dieser Aufwand lohnt sich, man bekommt einen geschmacklich wunderbaren und zarten Braten mit einer krossen Kruste. Dazu gab es Röstkartoffeln auch nach ein Jamie-Rezept und Tsatsiki. Den süßen Abschluss bildete ein Quitten-Crumble, über den ich an dieser Stelle nicht mehr viel sagen muss. Das Rezept dafür finden Sie bereits im Rezeptteil.

J.O.Dinner 27.10.17 Schweinebauch Piri Piri mit Röstkart. 27.10.17 J.O.Dinner 27.10.17 Bei Tisch

      Die Hauptspeis: Schweinebauch Piri-Piri mit Röstkartoffeln                  Die Gäste haben Platz genommen, die Vorspeise ist serviert

Das Nachbarschaftsessen am Sonntag hatte eigentlich kein festes Motto: Bodenständiges mischte sich mit Internationalem und Fisch mit Fleisch vom Bioschwein. Gestartet wurde mit Lachs-Tartar-Pralinen, aus – wie der Name schon sagt – fein gehacktem und mit allerlei Zutaten gemischten Räucherlachs auf getoasteten Baguette-Scheiben und serviert auf einem Salatbett. Dann eine gute und kräftige Kürbiscremesuppe aus Gemüsebrühe und Muskat-Kürbis mit einem selbst gemachten Blunzstrudel als Einlage. Die Hauptspeise war wie beim vorhergehenden Menü ein schönes Stück vom Bioschwein, in diesem Fall eine große, gesurte Stelze. Sie wurde nach dem alten Familienrezept (Rumaer Küche) "Schinken im in Nudelteig" im Rohr gegart, und begleitet von einer Kartoffelsauce und von Spinat, ergänzt durch Tomaten- und Eisbergsalat, serviert. Eine zarte Geschmacksexplosion, die wirklich ihresgleichen sucht.

Nachbarn 29.10.17 Kürbiscremesuppe Nachbarn 29.10.17 Lachs Tartar Pralinen

Die Vorspeisen sehen gut aus und haben ebenso gut geschmeckt: Lachs-Tartar Pralinen und Kürbiscremesuppe mit Blunznstrudel

Womit wir schon bei der Nachspeise wären, die aus zwei Gängen bestand: Einer, der im Anschluss an die Hauptspeise als Dessert serviert wurde, und ein weitere dann später zum Kaffee. Gleich serviert wurden Quitten mit Sahne, ein L:ieblingsrezept von mir aus der Türkei, sündhaft süß aber auch sündhaft gut. Und zum Kaffee gab es dann noch einen Mandelkuchen mit geriebenen Mandeln, Haselnüssen und Zartbitterschokolade. Ein erster, noch nicht 100%ig gelungener Versuch, aber geschmeckt hat er schon sehr gut.

Nachbarn 29.10.17 Kartoffelsauce kocht Nachbarn 29.10.17 Stelze in Nudelteig

Die Hauptdarsteller des Nachbarschaftsessens: Kartoffelsauce passt sehr gut als Beilage zur gesurten Stelze im Nudelteig

Als Getränke gab es an beiden Abenden als Aperitif und zur Suppe natürlich einen Frizzante und dann einen Jungwein vom Weingut Sax aus Langenlois. Zu den Hauptspeisen vom Schwein einen Gemischten Satz bzw. einen Grünen Veltliner sowie ausreichend Stiegl-Bier. Das eine oder andere heimische Schnapserl sorgte für eine gute Verdauung. Mir machte es Spass und Freude, für Freunde und Nachbarn aufzukochen. Und Ihnen macht ee es offensichtlich ebenso großes Vergnügen, bei uns zu essen!

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